Vorbild:INOX-TEE-Wagen

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Dieses Vorbildfahrzeug besitzt folgende Bezeichnung(en):
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SNCF :0




Vorbild:INOX-TEE-Wagen

Bei den INOX-TEE-Wagen der SNCF handelt es sich um eine Serie von Personenwagen, die ab 1964 von der französischen Staatsbahn SNCF speziell für den TEE-Verkehr nach Belgien und in die Niederlande beschafft worden sind. Diese wurden aus rostfreiem Stahl hergestellt. Die französische Bezeichnung dafür lautet acier inoxyble. Sie unterscheiden sich technisch erheblich von den ab 1950 beschafften INOX-DEV-Wagen der SNCF.

1 Allgemeines

Mit dem Start des TEE-Netzes 1957 beteiligten sich die SNCF nur halbherzig an dem Fahrzeug-Beschaffungsprogramm für dieses Angebot. Während die Schweizerische Bundesbahnen und die niederländische Staatsbahn Nederlandse Spoorwegen sowie die Deutsche Bundesbahn neue Triebwagen-Fahrzeuge entwickelten, setzten die Franzosen nur eine wenig weiterentwickelte Variante ihres RGP 825-Triebzuges ein. Dieses Fahrzeug stieß - wie das der italienischen Staatsbahn FS - wegen mangelndem Komforts vielfach auf Kritik beim Publikum.

Deshalb wurden ab 1964 neue Fahrzeuge für den TEE-Verkehr entwickelt, womit die SNCF als erste der am TEE-Netz beteiligten Bahnen zum Lok-Wagen-Zug für diese Zuggattung überging.

Hauptmerkmal dieser Wagen war die Ausführung in Edelstahl (Inox) mit Seiten- und Dachsicken außerhalb des Fensterbereichs, wie bei den Inox-Wagen aus 1950, die nach einem Verfahren der amerikanischen BUDD-Company entwickelt wurden. Wie bei den USI-Inlands-Schnellzug-Wagen des DEV-Typs von 1962 wurden auch hier die Einstiegstüren etwas zur Wagenmitte versetzt. Die Toiletten und Vorräume befanden sich somit am äußeren Wagenende. Die Wagenlänge wurde von der damals gültigen französischen Standardlänge von 24,5 Metern über Puffer um einen Meter verlängert. Der Wagenübergang wurde mit Gummiwülsten geschützt. Als Drehgestelle kamen die Bauart Y 24 und Y 28 zur Anwendung. Die Wagen waren bis zu 200 km/h zugelassen. Es wurden Großraumwagen und Abteilwagen beschafft. Dazu Speise-, Bar- und Generatorwagen. Damit wurden letztlich zudem zwei technisch weitgehend identische Wagen-Serien beschafft, alle nur mit der ersten Wagenklasse. Den Typ PBA für den Verkehr Paris-Brüssel-Amsterdam und der Typ Mistral 69 für den Südfrankreich-Verkehr.

2 Typ PBA

Als erste TEE-Strecke sollte die Relation Paris-Brüssel-Amsterdam statt mit Triebwagen (neben den SNCF-Zügen der Reihe RGP 825 kam die Schweiz-niederländische Gemeinschaftstype dort zum Einsatz) nunmehr mit Lok-Wagen-Zügen betrieben werden. Mit dem „Inox-Look“ durchbrachen die Franzosen gleichzeitig damit das bisher übliche weinrot-beige Farbschema von TEE-Zügen. Neben dem erwähnten Inox-Look fielen die PBA-Wagen durch ein weinrotes Band zwischen Fensteroberkante und Dachkante mit der Inschrift „Trans Europ Express“ in goldgelben Lettern wie bei der Mistral-56-DEV-Serie auf. Auf der Gangseite der Abteilwagen entfiel die TEE-Inschrift durch den schmäleren roten Streifen, da hier die Dachoberkante der acht Seitenfenster zwischen den Türen höher gezogen worden ist, um stehenden Fahrgästen einen bequemen Ausblick gewährleisten zu können. Die Abteilwagen des Typs A8uj (das „j“ stand für Inox) besaßen acht Abteile mit sechs Sitzen. Die Großraumwagen (Typ A8tuj) hatten fiktiv acht Abteile und waren als Saalwagen mit der Sitzanordnung 2+1 in vis-à-vis-Bestuhlung konzipiert, die denen des elektrisch angetriebenen Schweizer TEE-Zuges vom Typ RAe entsprachen.

Beide Wagentypen hatten somit 48 Sitzplätze erster Klasse. Hinzu kamen Speisewagen mit Küche A5rtuj sowie Barwagen des Typs A3rtuj. Der Energieversorgung dienten kombinierte Generator-Gepäckwagen mit zwei Sitz-Abteilen vom Typ A2Dxj. Diese Wagen gelangten ab 1964 in den TEE-Zügen Brabant, L'etolie du Nord, L'Oiseau bleu und Ile de France zum Einsatz. Später kamen TEE-Züge nach Köln und Dortmund wie Paris-Ruhr und Molière hinzu.

Für diese Wagensätze wurden von der SNCF neue Viersystem-Lokomotiven der Reihe CC 40100 entwickelt. Ebenso waren auch Loks der belgischen Reihen SNCB 16 und SNCB 18 zu sehen. Zwischen Lüttich und Köln/Dortmund kamen zeitweise deutsche Viersystem-Loks der Reihe 184 vor diesen Wagen zum Einsatz.

2.1 Belgien

Für den PBA-Verkehr beschaffte auch die belgische Staatsbahn NMBS/SNCB sechs Wagen des PBA-Typs, nämlich Saalwagen der Großraumtype A8tuj zum Kilometerausgleich mit der SNCF.

3 Typ Mistral 69

Nachdem 1967 eine Flotte TEE-Wagen mit glatter Außenhaut, bombierten Wagenwänden und vorbereitet für einen Neigezug-Einsatz erschien (Typ Grand Confort), kehrte die SNCF 1969 wieder zur INOX-Bauform zurück. Für die TEE-Züge Mistral und andere der Mittelmeerrelation (wie Rhodanien) - aber auch den Einsatz in die Schweiz und nach Italien - wurden neue Wagen des Inox-Typs beschafft. Im Mistral lösten diese, die auf dem Inox-DEV Typ beruhenden Klima-Wagen des Typs Mistral 56 ab, die dafür u.a. ab 1970 in den TEE Goethe (Paris Est - Frankfurt/Main) gelangten. Die Mistral-69-Wagen waren mit der PBA-Serie fast identisch. Neben den Typen A8tuj, A8uj, wurden Voll-Speisewagen des Typs VRuj und Barwagen A3ruj beschafft. Die Barwagen verfügten anfangs sogar über Frisörabteile und einen Kiosk für Reiseutensilien. Der Generatorwagen hatte nunmehr vier fiktive Sitzabteile in einem Großraum und wurde als A4dtux bezeichnet.

3.1 Schweiz

Die SBB besaßen auch fünf Wagen der Bauart Mistral 69, welche zusammen mit den Wagen der SNCF für die TEE-Züge von Frankreich in die Schweiz eingesetzt wurden. So wurden sie beispielsweise im TEE Cisalpin eingesetzt, welcher zwischen 1974 und 1984 mit diesen Wagen geführt wurde. Die Wagen waren als Am 61 85 18-89 000-004 eingereiht. Die Wagen wurden erst 1974 gebaut und wurden immer in Frankreich unterhalten. Jedoch wurden sie von der SNCF recht freizügig verwendet, da sie im Kilometerausgleich liefen (sie mussten die Laufleistung der TEE-Wagen auf dem SBB-Streckenanteil erreichen, wo war nebensächlich). Die Wagen unterschieden sich auch nur in der Wagennummer von den SNCF-Wagen. Der Außenanstrich und die Innenausrüstung entsprachen der TEE-Ausführung der INOX-Wagen. Mit der Eröffnung der TGV Sud-Est, wurden die Wagen an die SNCF verkauft. Im Gegenzug kaufte die SBB zwei TGV-Kompositionen, die nach demselben Prinzip des Naturalausgleichs verwendet werden.

3.2 Umbau

Nachdem das TEE-Netz in Europa 1987 weitgehend zerfiel, wurden viele der Abteilwagen beider Bauarten (PBA, Mistral) auf Sitzplätze zweiter Klasse umgebaut. Dafür entfielen die Abteiltüren und es wurden in die Coupés acht Sitze eingebaut. Diese Wagen waren an einem grünen Dachkantenstreifen ohne Insignien zu erkennen. Zum Einsatz gelangten diese Wagen überwiegend nunmehr in Schnellzügen der Relation Paris-Brüssel-Amsterdam.

4 Verbleib

Ende der 1990er Jahre verkaufte die SNCF 44 der verbliebenen TEE-Großraumwagen erster Klasse nach Kuba. Dort verkehren sie im klimatisierten Tren francés zwischen Havanna und Santiago de Cuba.

5 Weiterführende Informationen

Vorbildinformationen aus der Deutschsprachigen Wikipedia adaptiert.