Thema:FLM N V180 Diesellokomotive/Vorbildinformation

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Ende der 1950er Jahre begann die Lokomotivindustrie der DDR damit, eine Diesellok in der Leistungsklasse bis 1800 PS zu entwickeln. Die zwei Vorserienlokomotiven von 1959, gebaut vom Lokomotivbau „Karl Marx“ in Babelsberg, waren zu schwer. Sie dienten als Erprobungsträger, die DR übernahm die Maschinen nicht, Mitte der 1960er wurden sie in Babelsberg zerlegt.

Aufgrund ihrer Herkunft wurden die Lokomotiven bereits damals „Babelsbergerin“ genannt. Ab 1962 begann die Serienlieferung der B'B'-gekuppelten neuen Baureihe V 180. Für den universellen Einsatz auch vor Personenzügen waren die Maschinen mit einem zentral montierten Heizkessel ausgestattet. Mit ihrer Achsfahrmasse von 19,5 bis 19,8 t waren die Loks für den Hauptbahnbetrieb ausgelegt. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 120 km/h, was auf den Hauptstrecken der DDR völlig ausreichte. 87 Maschinen der Unterbaureihe V 180.0 entstanden bis Mitte 1960.

Für die nächste Bauserie stand eine leistungsgesteigerte Version des Motors mit 1000 PS zur Verfügung. Mit dieser Motorleistung war die DR sehr zufrieden und orderte weitere 82 Lokomotiven. Auch die Loks der ersten Bauserie wurden nachträglich auf den leistungsgesteigerten Motor umgebaut und später in die Baureihe V 180.5 umgenummert. Mit der schon genannten knapp 20 t Achsfahrmasse konnten die V 180 nicht auf Nebenbahnen eingesetzt werden. Daher entstand eine 6-achsige Version, die von Beginn an mit 2000 PS motorisiert war. Insgesamt entstanden 206 Stück der sechsachsigen und als V 180.2 bis 4 eingereihte Maschinen bis 1970.

Mit der Verfügbarkeit des 1200-PS-Motors begann man, die C'C'-Maschinen entsprechend auszurüsten. Nicht alle Loks wurden umgebaut und so erhielten die 2400-PS-Maschinen zur Unterscheidung eine um 400 erhöhte Ordnungsnummer, es entstand die Reihe 118.6 bis 8. Besonders stark wurden die V 180 im Berliner Raum eingesetzt, wo hochwertige Schnellzüge genauso wie Güterzüge zu befördern waren. Maschinen der Baureihe V 180, ab 1970 BR 118 waren im gesamten Staatsgebiet der DDR im Einsatz. Heute sind nur mehr wenige Lokomotiven des damals großen Maschinenparks erhalten. In Museen werden sie liebevoll in Stand gehalten. Auch Privatbahnen setzen auf die V 180 als Zugloks für Bau- und Güterzüge.

Die Baureihe V 180 der Deutschen Reichsbahn der DDR war die größte in der DDR gebauten Diesellokomotive. Ab 1970 firmierte sie als BR 118, ab 1993 als BR 228. Sie wurde Anfangs in einer vierachsigen Version mit zwei 2-achsigen Drehgestellen gebaut, später gab es auch 6-achsige Varianten.

Als ingenieurtechnische Meisterleistung gilt noch heute bei der sechsachsigen Version die geringe Achsfahrmasse von 15,6 t, so dass diese Lok universell auch auf Nebenbahnen eingesetzt werden kann. Außerdem hat sie eine Zulassung für Steilstrecken. Das dadurch entstehende mögliche Einsatzgebiet ist einmalig bei deutschen Großdieselloks.

1995 schieden die letzten Lokomotiven aus dem Betriebsdienst bei der DB AG. Danach wurden zahlreiche Exemplare an Privatbahnen verkauft.

 Quelle: Fleischmann