ROC 45453 DR IV Aüe Schnellzugwagen 1. Klasse

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Schnellzugwagen Aüe
ROC 45453.jpg
Quelle: Roco
HERSTELLER
HERSTELLER Roco Modellspielwaren GmbH
ARTIKELNUMMER 45453
VORBILD
EPOCHE IV Deutsche Demokratische RepublikDeutsche Demokratische Republik
BAHNGESELLSCHAFT DR
BAUART Aüe
ACHSFOLGE 2'2'
ANZAHL DER ACHSEN 4
BETRIEBSNUMMER 51 50 18-13 023-4
LACKIERUNG grün (Wagenaufbau)
grau (Dach)
MODELL
NENNGRÖSSE H0
LÄNGE ÜBER PUFFER 236 mm
BELEUCHTUNG Innenbeleuchtung 40320 nachrüstbar
KUPPLUNG Kupplungsaufnahme nach NEM 362
Kinematik für Kurzkupplung


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H0-Modell eines vierachsigen Schnellzugwagen 1. Klasse der Bauart Aüe des Herstellers Roco. Das Modell ist in Epoche IV-Ausführung der Deutschen Reichsbahn gestaltet.

1 Herstellerinformationen

1.1 Vorbild

  • 1. Klasse Schnellzugwagen "Hecht" der Deutschen Reichsbahn
  • Ame

 Quelle: Roco 

1.2 Modell

  • Epoche IV
  • Kupplungsaufnahme nach NEM 362
  • Kinematik für Kurzkupplung
  • mit Inneneinrichtung
  • Innenbeleuchtung 40320 nachrüstbar
  • LüP 236 mm

 Quelle: Roco 

2 Vorbild

Vorbild:Hechtwagen
Schemazeichnung der Bauform eines Hechtwagens aufgrund des vorgegebenen Lichtraumes (grau)

Hechtwagen ist eine Bezeichnung für Eisen- und Straßenbahnwagen, die sich aus dem Vergleich der Wagenform mit der Kopfform des Raubfisches Hecht ableitet. Die Wagenkästen von Hechtwagen sind zu den Enden hin abgeschrägt und werden dadurch schmaler, was insbesondere in engen Kurven eine bessere Ausnutzung des Lichtraumes ermöglicht.

2.1 Schnellzugwagen der Deutschen Reichsbahn

Die zwischen 1921 und 1928 gebauten Einheits-Schnellzugwagen der Bauarten 21, 22, 23 und 26 der Deutschen Reichsbahn werden gemeinhin als Hechtwagen bezeichnet. Unter Eisenbahnern wurde für diese Wagen aufgrund ihrer speziellen Kopfform auch der drastischere Ausdruck „Schweineschnauzen“ verwendet. Diese Fahrzeuge wurden von der Deutschen Reichsbahn der DDR im Zuge der Gattungsbereinigung 1951 der Wagentype D4 zugeordnet, während sie die Deutsche Bundesbahn im Jahre 1954 in der Verwendungsgruppe 23 zusammenfasste.

2.1.1 Hechtwagen in (Teil-)Stahlbauweise

Untergestell und Kastengerippe der Hechtwagen der Bauarten 21, 22 und 23 bestanden aus vernieteten Stahlprofilen. Das Kastengerippe war mit Blechen verkleidet. Alle Sitzwagen wiesen eine einheitliche Länge über Puffer von 20,61 m auf.

Die charakteristische Hechtform der Wagenenden wurde von den letzten Bauarten sächsischer Schnellzugwagen übernommen. Die bisher im preußischen Waggonbau üblichen Oberlichter entfielen zugunsten der in Süddeutschland eingeführten einfacheren Tonnendächer. Die Traufkante im Bereich der Wagenenden verlief bei den ersten Wagen noch waagrecht; bei allen folgenden Wagen stieg sie schräg zum Wagenende hin an. Vom Knick in der Außenverkleidung bis zur Stirnwand bestand das Dach aus einem starken Stahlblech, was den Einstiegsbereich sehr widerstandsfähig machte. Dazwischen wurde das Dach in hergebrachter Weise mit Segeltuchbespannung auf Holzlatten eingedeckt.

Hinsichtlich des Komforts für die Reisenden blieben die Hechtwagen hinter den Schnellzugwagen der Länderbahnen zurück. Die Abteillängen waren geringer, und die Fensterbreiten orientierten sich an den preußischen Maßen, die kleiner als die entsprechenden bayerischen und sächsischen Abmessungen waren, so dass die Abteile insbesondere der dritten Klasse etwas düster waren.

Insgesamt wurden von der Deutsche Reichsbahn zwischen 1921 und 1926 214 Sitz-, 10 Gepäck- und 31 Schlafwagen als Hechtwagen eiserner Bauart beschafft. Wegen der neu eingeführten Zuggattung Fernschnellzug (FD), die nur die erste und zweite Wagenklasse führte, wurden dabei überproportional viele Polsterklassenwagen eingestellt.

2.1.2 Hechtwagen in Ganzstahlbauart

Bereits 1925 plante die Reichsbahn, längere Wagen mit günstigeren Abteilmaßen zu beschaffen. Da aber aufgrund der Verpflichtung der DRG zur Zahlung der deutschen Reparationsleistungen entsprechende Finanzmittel fehlten, wurden nur vier solche Wagen (2 AB4ü, 2 C4ü) für die LBE gebaut. Die Dächer bestanden nunmehr vollständig aus Stahlblech, so dass der Übergang zur Ganzstahlbauart vollzogen war.

Erst 1926 konnte die Deutsche Reichsbahn solche Wagen beschaffen. Im Gegensatz zu den geplanten Wagen der Bauart von 1925 lief das Dach bei der Bauart 26 gerade bis zu den Stirnwänden durch, so dass die sich verjüngenden Einstiegsbereiche von einem dreiecksförmigen Vorsprung überdacht wurden.

Von den Hechtwagen in Ganzstahlbauart wurden zwischen 1926 und 1928 für die Deutsche Reichsbahn 150 D-Zugwagen folgender Gattungen gebaut.


2.1.3 Hechtwagen der PKP

Die polnische PKP ließ ca. 1930 bei polnischen Waggonfabriken u.a Lilpop, Rau i Loewenstein modifizierte, verlängerte Hechtwagen in Ganzstahlbauweise mit geraden Wagenenden bauen. Etliche dieser Wagen übernahm die Reichsbahn im Zuge des zweiten Weltkriegs als Fremdwagen. Nachdem die Verhandlungen zwischen der Deutschen Bundesbahn mit der PKP über einen Rücktausch von Wagen scheiterten, modernisierte die DB die Wagen mit Normteilen z.B. Aluminiumrahmen, Schiebetüren am Wagenende, Lichtanlage und Toiletteneinrichtung. Der letzte sogenannte Polenhecht ist aufarbeitungswürdiges Exponat (Stand 2010) des Eisenbahnmuseums Darmstadt-Kranichstein

2.2 Straßenbahnfahrzeuge

Großer Hechttriebwagen in Dresden im Jahr 2005

Unter der Bezeichnung Großer Hecht ist ein in Dresden zwischen 1931 und 1972 verkehrender vierachsiger Straßenbahntriebwagen bekannt, der eine für damalige Verhältnisse beachtliche Länge von über 15 Metern aufwies. Das abgebildete Exemplar ist im Straßenbahnmuseum Dresden zu besichtigen. Ein weiteres Exemplar befindet sich im Verkehrsmuseum. Als Kleiner Hecht wurden ähnlich aussehende Zweiachser bezeichnet, die außer nach Dresden auch an die Straßenbahn Magdeburg geliefert wurden.

Bei der Hamburger Straßenbahn (Betreiber Hamburger Hochbahn AG) wurden ab 1940 Wagen des Hechtwagen-Typs (Baureihen V6 und V7) verwendet. Sie hießen im Volksmund „Sambawagen“, weil der große Bereich vor dem Schaffnersitz an eine Tanzfläche erinnerte, und der Sambatanz seinerzeit in Mode war. Ähnliche Straßenbahnwagen in ganz Deutschland wurden so genannt.

Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) verwendeten für ihre Schweizer Standardwagen aus den Jahren 1940 bis 1954 ebenfalls den Ausdruck Hechtwagen. Diese Straßenbahnwagen haben die vordere und die hintere Türe in der Schräge. Das Trammuseum Zürich hat einen Hechtwagen für die Nachwelt aufbewahrt.

Eine spätere Serie von Tramwagen der VBZ aus den 1960er Jahren wurde im Hinblick auf die nie realisierte Unterpflasterbahn gebaut. Diese Wagen waren weniger zugespitzt, damit sämtliche Türen in der Fläche sind und die Fahrgäste an den geplanten Hochbahnsteigen sicher einsteigen können. Der damit etwas behäbigeren und weniger schnittigen Form entsprechend erhielten die Wagen zur Abgrenzung von den Hechten den Spitznamen Karpfenwagen. Die letzten Be 4/4 „Karpfen“ waren bis Ende 2006 noch werktags im Einsatz und wurden mit der fortschreitenden Ablieferung der niederflurigen Be 5/6 „Cobra“ entbehrlich.

2.3 Weiterführende Informationen

  • Artikel in der Deutschsprachigen Wikipedia: Hechtwagen

Vorbildinformationen aus der Deutschsprachigen Wikipedia adaptiert.

3 Weblinks