Vorbild:Volkswagen AG: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 22.{{~}}August{{~}}1960 wurde die ''Volkswagenwerk [https://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_mit_beschr%C3%A4nkter_Haftung G.m.b.H.]'', die sich nach Gründung der [https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesrepublik_Deutschland Bundesrepublik Deutschland] im Besitz des Landes [https://de.wikipedia.org/wiki/Niedersachsen Niedersachsen] befand, in eine [https://de.wikipedia.org/wiki/Aktiengesellschaft Aktiengesellschaft] umgewandelt. Auf Beschluss der Hauptversammlung 1985 ist der Name des Unternehmens seither „Volkswagen AG“. Neben der Automobilherstellung gehören auch [https://de.wikipedia.org/wiki/Finanzdienstleistung Finanz]- und [https://de.wikipedia.org/wiki/Logistikdienstleister Logistikdienstleistungen] zum Volkswagen-Konzern.{{+clr}}
 
Am 22.{{~}}August{{~}}1960 wurde die ''Volkswagenwerk [https://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_mit_beschr%C3%A4nkter_Haftung G.m.b.H.]'', die sich nach Gründung der [https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesrepublik_Deutschland Bundesrepublik Deutschland] im Besitz des Landes [https://de.wikipedia.org/wiki/Niedersachsen Niedersachsen] befand, in eine [https://de.wikipedia.org/wiki/Aktiengesellschaft Aktiengesellschaft] umgewandelt. Auf Beschluss der Hauptversammlung 1985 ist der Name des Unternehmens seither „Volkswagen AG“. Neben der Automobilherstellung gehören auch [https://de.wikipedia.org/wiki/Finanzdienstleistung Finanz]- und [https://de.wikipedia.org/wiki/Logistikdienstleister Logistikdienstleistungen] zum Volkswagen-Konzern.{{+clr}}
  
== Detaillierte Vorbildinformationen ==
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== Weitere Vorbildinformationen ==
 
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== Geschichte ==
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== Detaillierte Vorbildinformationen ==
=== Gründung ===
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{{Infobox FZH
Am 7.{{~}}März{{~}}1934 forderte [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Hitler Adolf Hitler] bei der Eröffnung der [https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Automobilausstellung Internationalen Automobilausstellung] in Berlin den Bau eines Wagens für breite Schichten der Bevölkerung. Es schwebte ihm die Konstruktion eines Autos vor, das 100{{~}}km/h Dauergeschwindigkeit auf der Autobahn halten kann, mit vier Sitzen für Familien geeignet ist, sparsam im Verbrauch ist und vor allem unter 1000{{~}}[https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsmark Reichsmark] kostet.
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|WPseite  = Volkswagen AG
 
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|WPkapitel =
[[Datei:Polizei VW Käfer 01.jpg|miniatur|300px|VW Typ 1]]
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}}
[https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Porsche Ferdinand Porsche], der in Stuttgart ein eigenes Konstruktionsbüro betrieb, erhielt am 22.{{~}}Juni{{~}}1934 vom ''Reichsverband der Deutschen Automobilindustrie'' den Entwicklungsauftrag zum Bau eines [https://de.wikipedia.org/wiki/Prototyp_%28Technik%29 Prototyps]. Die um die Beurteilung der Machbarkeit befragten deutschen Automobilfirmen bezweifelten, dass der ''Volkswagen'' zu Hitlers Wunschpreis von weniger als 1000 RM zu realisieren sei. Schon andere Fahrzeugkonzepte zuvor, die bereits den Begriff Volkswagen nutzten, konnten aufgrund zu hoher Materialkosten und – mangels rationeller Fertigungsmethoden{{~}}– zu hoher Produktionskosten nicht zu einem „volkstümlichen“ Preis angeboten werden. So hatte auf der oben erwähnten Automobilausstellung auch [https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Ganz Josef Ganz] einen ''Volkswagen'' mit dem Namen ''Maikäfer'' präsentiert.
 
 
 
Da die Automobilindustrie an einer Subventionierung des Volkswagens kein Interesse hatte, beauftragte Hitler die [https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Arbeitsfront Deutsche Arbeitsfront] mit dem Bau der größten Automobilfabrik Europas. Am 28.{{~}}Mai{{~}}1937 wurde unter der Aufsicht des Leiters der DAF [https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Ley Robert Ley] die ''Gesellschaft zur Vorbereitung des Deutschen Volkswagens mbH'' (GeZuVor) mit Sitz in [https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Grunewald Berlin-Grunewald], Taubertstr.{{~}}4, gegründet. Ihr erstes und einziges Produkt sollte der „[https://de.wikipedia.org/wiki/VW_K%C3%A4fer KdF-Wagen]“ ''(KdF = [https://de.wikipedia.org/wiki/Kraft_durch_Freude Kraft durch Freude])'' werden. Sie finanzierte den Aufbau des [https://de.wikipedia.org/wiki/Volkswagenwerk_Wolfsburg Volkswagenwerkes] vor allem aus dem Verkauf des 1933 beschlagnahmten Gewerkschaftsvermögens. Die spätere Produktion wurde nach einem von der DAF entwickelten Konzept vorfinanziert, dem zufolge die künftigen Käufer des Volkswagens Vorauszahlungen zu leisten hatten.
 
Der Kaufpreis von 990{{~}}RM wurde in Raten von 5{{~}}RM angespart und mit Sparmarken auf einer Sparkarte quittiert. Allerdings ergaben 1939 die kalkulierten Kosten einen Verlust von 1080{{~}}RM für jedes auszuliefernde Fahrzeug.
 
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-H06734, Grundsteinlegung für Werk des KdF-Wagens.jpg|miniatur|hochkant|300px|26. Mai 1938: Grundsteinlegung des Volkswagenwerkes durch Adolf Hitler. Vorne rechts Ferdinand Porsche]]
 
Nach einer Bereisung durch den Geschäftsführer [https://de.wikipedia.org/wiki/Bodo_Lafferentz Bodo Lafferentz] wurde der Standort des Werkes mehr oder weniger zufällig im ländlich geprägten und dünn besiedelten Gebiet bei der Gemeinde [https://de.wikipedia.org/wiki/Fallersleben_%28Wolfsburg%29 Fallersleben] nahe dem [https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfsburg_%28Schloss%29 Schloss Wolfsburg] mit dem dortigen [https://de.wikipedia.org/wiki/Alt-Wolfsburg Gutshof] gefunden. Die 1938 neu gegründete „''Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben''“ (ab 1945 Wolfsburg) wurde von dem Architekten [https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Koller_%28Architekt%29 Peter Koller] geplant. Der Standort im [https://de.wikipedia.org/wiki/Urstromtal Urstromtal] der [https://de.wikipedia.org/wiki/Aller Aller] in der geografischen Mitte des Reiches bot verkehrsgünstige Anbindungen durch
 
* den [https://de.wikipedia.org/wiki/Mittellandkanal Mittellandkanal],
 
* die [https://de.wikipedia.org/wiki/Autobahn Autobahn] von [https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin Berlin] nach [https://de.wikipedia.org/wiki/Hannover Hannover] (heute [https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesautobahn_2 Bundesautobahn 2]),
 
* die Eisenbahnstrecke Berlin-[https://de.wikipedia.org/wiki/Ruhrgebiet Ruhrgebiet]
 
* und die Nähe zu Stahlwerken in Peine ([https://de.wikipedia.org/wiki/Ilseder_H%C3%BCtte Ilseder Hütte]) bzw. Salzgitter („[https://de.wikipedia.org/wiki/Reichswerke_Hermann_G%C3%B6ring Hermann-Göring-Werke]“) und zur Großstadt [https://de.wikipedia.org/wiki/Braunschweig Braunschweig].
 
 
 
Von besonderer Bedeutung für die Standortwahl war zusätzlich die Tatsache, dass das gesamte ausgewählte Gelände dem Grafen [https://de.wikipedia.org/wiki/Schulenburg_%28Adelsgeschlecht%29#Wolfsburger_Linie von der Schulenburg], Schlossherr von Wolfsburg, gehörte. Dadurch wurde der Landerwerb bedeutend einfacher.
 
 
 
Allerdings musste der Autobahnanschluss erst gebaut und eine Verbindung zur [https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Lehrter_Eisenbahn Eisenbahnhauptstrecke] geschaffen werden. Daneben war eine ausreichende Infrastruktur zur Elektrizitäts- und Wasserversorgung sowie Telekommunikation zu errichten.
 
 
 
Da Ferdinand Porsche seinen Volkswagen in einer komplett neu erbauten Fabrik produzieren konnte, war es ihm möglich, das Produkt und seine Produktionsanlagen optimal aufeinander abzustimmen. So wurde die Zahl der zu pressenden Blechteile durch eine optimierte Formgebung (möglichst große Einzelbleche) reduziert. Die konsequente [https://de.wikipedia.org/wiki/Flie%C3%9Fbandfertigung Fließbandfertigung] orientierte sich an Beispielen von {{Ford|V}} in [https://de.wikipedia.org/wiki/Detroit Detroit], deren Produktionsmethoden Porsche auf einer USA-Reise studierte.
 
 
 
Die ''Gesellschaft zur Vorbereitung des Deutschen Volkswagens mbH'' wurde 1938 in ''Volkswagenwerk G.m.b.H.'' umbenannt. Der Firmensitz war weiterhin im Haus der [https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Arbeitsfront Deutschen Arbeitsfront] in der Knesebeckstraße 48/49, Berlin W15 ([https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Charlottenburg Charlottenburg]). Ferdinand Porsche wurde Hauptgeschäftsführer und Mitglied des Aufsichtsrats der neuen GmbH. Dem Aufbau des Werkes bei Fallersleben als modernste Automobilfabrik Europas galt in den folgenden Jahren sein ganzes Engagement.
 
 
 
[[Datei:Austria Gmuend Porsche Museum07.jpg|miniatur|300px|Der im Zweiten Weltkrieg hauptsächlich produzierte [[Vorbild:VW Typ 82 Kübelwagen|Kübelwagen]] ]]
 
Im Herbst 1939 war der Rohbau der Produktionshallen fertig. Zu einer planmäßigen Produktion des KdF-Wagens (geplant waren 150.000/Jahr) kam es aber nicht mehr, denn es fehlten Spezialwerkzeugmaschinen, weil sich die Wirtschaft auf den Krieg vorbereiten musste. Der für die Produktion benötigte Stahl sollte größtenteils aus der „Stadt der [https://de.wikipedia.org/wiki/Reichswerke_Hermann_G%C3%B6ring Hermann-Göring-Werke]“ ([https://de.wikipedia.org/wiki/Salzgitter Salzgitter]) geliefert werden. KdF-Wagen, auf die viele Menschen gespart hatten, wurden nie ausgeliefert, sondern die Technik, die Porsche mitentwickelt hatte, wurde im [[Vorbild:VW Typ 82 Kübelwagen|Kübelwagen]] und [[Vorbild:VW Typ 166 Schwimmwagen|Schwimmwagen]] für die {{DWM|VL}} verwendet.
 
 
 
Während des [https://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Weltkrieg Zweiten Weltkrieges] wurde das Volkswagenwerk auf die Produktion von Rüstungsgütern, unter anderem auch die [https://de.wikipedia.org/wiki/Fieseler_Fi_103 Vergeltungswaffe V1], umgestellt. Dies organisierte vor allem Porsches Schwiegersohn [https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Pi%C3%ABch Anton Piëch], der ab 1941 Werksleiter und einer der drei Hauptgeschäftsführer war. Von 1940 bis 1945 mussten dazu etwa 20.000 Menschen im Volkswagen-Werk Zwangsarbeit leisten, darunter Kriegsgefangene und Insassen von [https://de.wikipedia.org/wiki/Konzentrationslager Konzentrationslager]n. 1942 wurde eigens das [https://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Arbeitsdorf KZ Arbeitsdorf] angelegt, das allerdings Ende des Jahres wieder geschlossen wurde.
 
 
 
Am 10.{{~}}April{{~}}1945 begab sich Anton Piëch mit 10 Millionen RM unter dem Vorwand der Verlegung der Konzernleitung über [https://de.wikipedia.org/wiki/Nejdek Neudek] nach [https://de.wikipedia.org/wiki/Zell_am_See Zell am See], wo die Familie Porsche ein Anwesen besaß. Das Geld sollte für die Auslagerung eines Betriebsteils des Volkswagenwerkes von Neudek in das Allgäu verwendet werden, was aber nicht mehr möglich war. Die Gelder dienten der Finanzierung der Porsche KG. Bis November 1945 handelte Anton Piëch als Geschäftsführer der Volkswagenwerk G.m.b.H. und beglich Rechnungen der Porsche KG. Anton Piëch war Vater des heutigen Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëch. Die FAZ schrieb am 12.{{~}}November 2006: „Porsche-Piëch und VW, das ist eine uralte Beziehungskiste. Der Einstieg des kleinen Sportwagenbauers Porsche beim größten Autohersteller auf dem europäischen Kontinent war in gewisser Weise der materielle Vollzug einer Verbindung, die schon immer da war.“
 
 
 
=== Nachkriegszeit ===
 
[[Datei:Volkswagenwerk.jpg|miniatur|300px|Wolfsburger Symbol: Altes Kraftwerk, [https://de.wikipedia.org/wiki/Volkswagenwerk_Wolfsburg Volkswagenwerk Wolfsburg] ]]
 
 
 
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ging die Zuständigkeit für das Volkswagenwerk auf die
 
[https://de.wikipedia.org/wiki/Milit%C3%A4rregierung Militärregierung] der [https://de.wikipedia.org/wiki/Britische_Besatzungszone britischen Besatzungszone] über, die nach der Umbenennung der ''Stadt des Kdf-Wagens bei Fallersleben'' am 26.{{~}}Mai{{~}}1945 in [https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfsburg Wolfsburg] das Werk ab Mitte Juni{{~}}1945 als „Wolfsburg Motor Works“ weiter betrieben. 20{{~}}Prozent der Werksbauten waren zerstört, 93{{~}}Prozent der Maschinenausrüstung befand sich noch in verwendungsfähigem Zustand.
 
1945 wurde der erste Käfer produziert, aber in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg war die Zukunft des Werkes sowie des „Käfers“ ungewiss. Erst danach erhielten das Unternehmen und seine Produkte offiziell die Bezeichnung „Volkswagen“. Sowohl eine Demontage des Werkes als auch eine Weiterführung der Käferproduktion in anderen Ländern waren mögliche Optionen. Unter anderem waren die britische Firma {{Humber|V}} sowie {{Ford|V}} am VW-Werk interessiert. Aufgrund falscher Markteinschätzung, der Nähe zur [https://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetische_Besatzungszone sowjetischen Besatzungszone] sowie einer vernichtenden technischen Bewertung des VW-Käfers durch einen britischen Untersuchungsbericht gaben alle Interessenten jedoch ihre Absichten zum Kauf des VW-Werkes auf.
 
 
 
In besagtem Untersuchungsbericht wurde der Käfer als eine nicht nachahmungswürdige Konstruktion beurteilt, die angeblich nicht den Anforderungen genügte, die man zur damaligen Zeit an Kleinwagen stellen musste.
 
 
 
Sehr großen Einfluss auf die Entwicklung des Volkswagenwerkes in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg hatte der britische Major [https://de.wikipedia.org/wiki/Ivan_Hirst Ivan Hirst], der zusammen mit dem deutschen Management dafür sorgte, dass die Produktion anlief. Die deutsche Werksleitung bestand unter anderem aus dem Berliner Industrieanwalt [https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_M%C3%BCnch Hermann Münch], der zunächst als [https://de.wikipedia.org/wiki/Treuh%C3%A4nder Treuhänder] mit dem Wiederaufbau des Werkes beauftragt war und nach der Ablösung von Rudolf Brörmann am 17.{{~}}Juni 1946 zum [https://de.wikipedia.org/wiki/Generaldirektor Generaldirektor] sowie zum Haupttreuhänder berufen wurde. Anfangs wurde nur die Nachfrage der Besatzungsverwaltung nach Dienstfahrzeugen gedeckt. Ab 1946 konnte der VW mit [https://de.wikipedia.org/wiki/Rationierung Bezugsschein] zum Preis von 5000{{~}}Reichsmark auch privat gekauft werden. Auf Initiative von Hirst wurde ein Kundendienst- und Vertriebssystem{{~}}– auch im Ausland{{~}}– aufgebaut sowie Qualität und Produktionskapazitäten gesteigert. Hirst empfahl schließlich [https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Nordhoff Heinrich Nordhoff], bis Kriegsende Leiter des [https://de.wikipedia.org/wiki/Opelwerk_Brandenburg Opelwerks Brandenburg], als Nachfolger Münchs einzusetzen. 1948 wurde Nordhoff Generaldirektor.
 
 
 
1949 übergab die britische Militärregierung das Unternehmen in die Treuhandschaft des Landes [https://de.wikipedia.org/wiki/Niedersachsen Niedersachsen]; verbunden mit der Auflage, die Eigentümerrechte gemeinsam mit dem Bund auszuüben und den anderen Bundesländern sowie den Gewerkschaften großen Einfluss einzuräumen. Das Unternehmen wurde von da an als ''Volkswagenwerk [https://de.wikipedia.org/wiki/GmbH G.m.b.H.]'' geführt.
 
 
 
Das Volkswagenwerk in Wolfsburg sollte zur größten Automobilfabrik der Welt werden. Die Werksfläche nimmt heute eine Fläche vergleichbar mit der von [https://de.wikipedia.org/wiki/Gibraltar Gibraltar] ein. Allein die überdachte Hallenfläche ist ungefähr so groß wie das Fürstentum [https://de.wikipedia.org/wiki/Monaco Monaco].
 
 
 
1955 wurde in Wolfsburg die Fertigstellung des ein millionsten Volkswagens gefeiert.
 
 
 
[[Datei:Nibbler-volkswagenwerkwolfsburg.jpg|miniatur|300px|Unter Denkmalschutz: Altes Kraftwerk mit neuem „Lollipop“ [https://de.wikipedia.org/wiki/Volkswagenwerk_Wolfsburg Volkswagenwerk Wolfsburg] ]]
 
 
 
Der [https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Bundestag Deutsche Bundestag] beschloss am 17.{{~}}März{{~}}1960 das in staatlicher Hand befindliche Unternehmen überwiegend zu [https://de.wikipedia.org/wiki/Privatisierung privatisieren]. Die Volkswagenwerk G.m.b.H. wurde in der Folge am 22.{{~}}August 1960 in eine [https://de.wikipedia.org/wiki/Aktiengesellschaft_%28Deutschland%29 Aktiengesellschaft] umgewandelt, teilprivatisiert und hieß nunmehr mit neuem Namen „Volkswagenwerk Aktiengesellschaft“. 60{{~}}Prozent des VW-Stammkapitals wurden in Form von sogenannten [https://de.wikipedia.org/wiki/aktie Volksaktien] im Gesamtnennwert von 360{{~}}Millionen{{~}}DM an Privatpersonen ausgegeben mit einem Erlös von umgerechnet circa 500{{~}}Millionen Euro. Je 20{{~}}Prozent der Anteile behielten die Bundesrepublik Deutschland und das Land Niedersachsen. Mit dem Verkaufserlös und den Gewinnansprüchen aus den verbliebenen 40{{~}}Prozent Aktien der öffentlichen Hand wurde nach langjährigem Tauziehen zwischen Bund und Niedersachsen zur Förderung der Wissenschaft 1961 als gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts die [https://de.wikipedia.org/wiki/Stiftung_Volkswagenwerk Stiftung Volkswagenwerk] mit Sitz in Hannover gegründet. Eine Besonderheit dabei ist das sogenannte [https://de.wikipedia.org/wiki/VW-Gesetz VW-Gesetz] vom 21.{{~}}Juli{{~}}1960, das nicht nur die Privatisierung regelte, sondern auch trotz Minderheitenposition der öffentlichen Hand deren entscheidenden Einfluss weitersichern soll. Es besagt, dass kein Anteilseigner mehr als 20{{~}}Prozent an Stimmrechten ausüben darf. Damit werden [https://de.wikipedia.org/wiki/feindliche_%C3%9Cbernahme feindliche Übernahmen] oder [https://de.wikipedia.org/wiki/Sperrminorit%C3%A4t Sperrminoritäten] verhindert.
 
1962 beschäftigte der Gesamtkonzern 69.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 6,4{{~}}Milliarden{{~}}DM.
 
 
 
Im Oktober 1964 übernahm die Volkswagenwerk AG die [https://de.wikipedia.org/wiki/Auto_Union Auto Union GmbH] ({{Audi|V}}) von [https://de.wikipedia.org/wiki/Daimler-Benz Daimler-Benz] ({{Mercedes|V}}). Das Unternehmen mit Sitz in [https://de.wikipedia.org/wiki/Ingolstadt Ingolstadt] sicherte den Wolfsburgern neue Technologien, wie die [https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserk%C3%BChlung Wasserkühlung] im Motorenbau und den [https://de.wikipedia.org/wiki/Frontantrieb Frontantrieb]. Unter dem Markennamen {{Audi|V}} hatte Volkswagen erstmals eine zweite Konzernmarke im Angebot, in die 1969 das Unternehmen {{NSU|V}} integriert wurde.
 
 
 
Nach dem Tode von Heinrich Nordhoff im April 1968 wurde [https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Lotz Kurt Lotz] Vorstandsvorsitzender von VW.
 
 
 
=== Die 1970er-Jahre ===
 
Mit dem von {{NSU|V}} entwickelten [[Vorbild:VW K 70|K 70]] brachte Volkswagen 1970 erstmals ein Fahrzeug mit [https://de.wikipedia.org/wiki/Frontmotor Frontmotor], [https://de.wikipedia.org/wiki/Frontantrieb Frontantrieb] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserk%C3%BChlung Wasserkühlung] auf den Markt und markierte damit einen Umbruch in der VW-Geschichte.
 
[[Datei:Rudolf Leiding by Stuart Mentiply.jpg|miniatur|300px|[https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Leiding Rudolf Leiding], von 1971 bis 1975 VW-Vorstandsvorsitzender]]
 
 
 
Im September 1971 trat Lotz zurück und [https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Leiding Rudolf Leiding] wurde VW-Vorstandsvorsitzender.
 
 
 
1972 waren 192.100 Mitarbeiter bei Volkswagen beschäftigt und erwirtschaften einen Jahresumsatz von 16{{~}}Milliarden{{~}}DM.
 
 
 
Volkswagen wurde 1972 Produktionsweltmeister: Mit 15.007.034 montierten Wagen löste der [[Vorbild:VW Käfer|VW Käfer]] den bis dato gültigen Produktionsrekord des Anfang des 20.{{~}}Jahrhunderts von der {{Ford|VL}} gebauten [[Vorbild:Tin Lizzy|T-Modells]] ab. Im Jahre 2002 verwies der VW{{~}}Golf mit 21,5{{~}}Millionen gebauten Einheiten den Käfer auf Platz drei in der Rangfolge der am meisten produzierten Automobile. Produktionsweltmeister blieb der {{Toyota|V}} Corolla, gefolgt vom [[Vorbild:VW Golf|VW Golf]]. Das T-Modell von Ford belegte den vierten Platz. Allerdings ist dabei zu bedenken, dass sowohl der Käfer als auch das T-Modell nahezu unverändert produziert wurden, während bei Corolla und Golf mehrere Modelle unter demselben Namen laufen.
 
 
 
[[Datei:Passat Variant 1 Wien.JPG|miniatur|links|300px|Der Passat B1 in der damals noch nicht sehr weit verbreiteten Variant-Version]]
 
 
 
VW war Anfang der 1970er-Jahre in wirtschaftliche Probleme geraten: Die Käfer-Nachfrage ging stetig zurück und die auf dem gleichen Konzept basierenden größeren Modelle [[Vorbild:VW Typ 3|VW 1500/1600]] und [[Vorbild:VW Typ 4|VW 411/412]] konnten keinen Ausgleich mehr bieten. Als Retter erwies sich die Mitte der 1960er Jahre von [https://de.wikipedia.org/wiki/Daimler-Benz Daimler-Benz] an VW verkaufte [https://de.wikipedia.org/wiki/Auto_Union#%C3%9Cbernahme_durch_Volkswagen Auto Union GmbH] in Ingolstadt (ab 1969 Audi NSU Auto Union AG): Mit Verwendung von Motor- und Fahrwerkskomponenten der Tochterfirma gelang es in kürzester Zeit, ein modernes, attraktives Modellprogramm anzubieten. Von der bereits 1970 vorgestellten NSU-Entwicklung [[Vorbild:VW K 70|VW K 70]] abgesehen, war erster Vertreter der wassergekühlten Frontantriebs-Modelle der mit dem 1972 eingeführten [[Vorbild:Audi 80 B1|Audi 80]] fast identische [[Vorbild:VW Passat B1|Passat]], welcher im Mai 1973 in Produktion ging. Im Frühjahr 1974 erschien der [[Vorbild:VW Scirocco I|Scirocco]] und im Sommer 1974 folgte der [[Vorbild:VW Golf|Golf]], der sich schnell zum umsatzstärksten VW-Modell entwickelte. 1975 erschien der [[Vorbild:VW Polo I|Polo]]; der äußerlich mit dem bereits 1974 eingeführten [[Vorbild:Audi 50|Audi 50]] bis auf eine Krümmung des Kofferraumdeckels identisch war.
 
 
 
Gefertigt wurde nach dem [https://de.wikipedia.org/wiki/Baukastenprinzip Baukastenprinzip], das durch in verschiedenen [https://de.wikipedia.org/wiki/Modell Modellen] einsetzbare Bauteile erhebliche [https://de.wikipedia.org/wiki/Einsparpotenzial Einsparpotenziale] freisetzte. Nachteilig war, dass sich nun VW- und Audi-Modelle sehr ähnelten. Um Kapazitäten für das gut laufende Modell ''Passat'' freizubekommen, wurde 1978 die Produktion des „Käfers“ vom [https://de.wikipedia.org/wiki/Volkswagenwerk_Emden Werk Emden] in das [https://de.wikipedia.org/wiki/Volkswagen_de_Mexico Werk Puebla] (Mexiko) verlagert, wo das Symbol des westdeutschen „[https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftswunder Wirtschaftswunders]“ noch bis 2003 gebaut wurde. Der Übergang vom VW{{~}}Käfer zum VW{{~}}Golf ist ein Standardbeispiel für ein nicht durchgeführtes [https://de.wikipedia.org/wiki/Lebenszyklusmanagement Lebenszyklusmanagement] (Lifecycle-Management) eines Produktes und die daraus resultierenden Folgen für ein Unternehmen.
 
 
 
Am 10.{{~}}Februar{{~}}1975 trat [https://de.wikipedia.org/wiki/Toni_Schm%C3%BCcker Toni Schmücker] den Posten des VW-Vorstandsvorsitzenden an. Unter Schmücker wurden Pläne zur Ausweitung des Konzerns durch Hinzufügen neuer Marken und der Erschließung neuer Marktsegmente geschmiedet. Kauf oder Beteiligung an einem Nutzfahrzeughersteller standen im Raum. Auch die Hinzufügen weiterer Pkw-Marken wurde nicht ausgeschlossen.
 
 
 
Die Überlegungen forderten eine neue Konzernstruktur, mit einer Holding an der Spitze und nachgelagerten Marken bzw. Tochterunternehmen.
 
 
 
In den firmeninternen Debatten konkurrierte das „Ford-Modell“ mit dem „GM-Modell“. {{Ford|V}} hatte eine starke Marke, die zugleich als Konzernspitze diente. Darunter lagen eher schwächere Marken wie {{Lincoln|V}} und {{Mercury|V}}. Die {{GMC|VL}} hatte eine pure Konzernspitze, mit daruntergelagerten Fahrzeugmarken wie {{Buick|V}}, {{Cadillac|V}}, {{Chevrolet|V}}, {{GMC|V}}, {{Holden|V}}, {{Opel|V}}, {{Pontiac|V}}, und {{Vauxhall|V}}. Dies ließ weitere Freiheiten für markenübergreifende Unternehmen, wie [https://de.wikipedia.org/wiki/GM_Performance_Parts GM Performance Parts], [https://de.wikipedia.org/wiki/GM_Goodwrench GM Goodwrench], [https://de.wikipedia.org/wiki/GM_Powertrain GM Powertrain], [https://de.wikipedia.org/wiki/Ally_Financial GMAC Financial Services], und später GM [https://de.wikipedia.org/wiki/OnStar OnStar] zu.
 
 
 
Das konsequentere GM-Modell wurde bei Volkswagen zunächst favorisiert. Es wurde nach Namen für die Holding gesucht, wobei auch ''Auto Union'' Gegenstand der Überlegungen war.
 
 
 
Letztlich wollte sich die Führungsspitze doch nicht von dem VW-Logo über dem Wolfsburger Verwaltungshochhaus trennen. Es wurde beschlossen, zunächst die gemeinsame Volkswagen- und Audi-Vertriebsorganisation (fusioniert seit Anfang der 1970er-Jahre) unter einen neuen Namen zu stellen. Tochterunternehmen wie Bank oder Leasing sollten denselben Namen bekommen.
 
 
 
[[Datei:Vag.jpg|miniatur|300px|Logo der Vertriebsorganisation für Audi und VW in den 1970/80er-Jahren. Design: Wolff Olins, London]]
 
 
 
Im Jahre 1978 wurde unter dem Namen ''V.A.G'' eine gemeinsame Vertriebsplattform für Audi und Volkswagen eingeführt. Die Händlerbetriebe bekamen in Form eines umlaufenden blauen Bandes ein einheitliches Erscheinungsbild. Die VW{{~}}Kredit Bank GmbH wurde im gleichen Jahr in V.A.G{{~}}Kredit Bank GmbH umbenannt. Die Leasing-Tochter änderte ihren Namen in V.A.G{{~}}Leasing GmbH.
 
Die Bedeutung der drei Buchstaben wurde nie von Volkswagen aufgelöst. Gängige Deutungen waren „Volkswagen-Audi-Gemeinschaft“ oder „Volkswagen Audi-Gruppe“{{~}}– was auch den Sinn der Firmierung widerspiegelt. Andere Meinungen gehen von „Volkswagen AG“ aus. Der gesamte Konzern firmierte zu dieser Zeit immer noch als ''Volkswagenwerk AG'' (bis 1985).
 
 
 
Die Intention der neuen V.A.G-Vertriebsorganisation ging von großen „Fahrenhäusern“ aus, in denen viele Automarken und Dienstleistungen im Bereich Mobilität angeboten werden sollten. Die Vision nahm die Auto Malls, die sich in den USA in den 1990er-Jahren und später auch in Europa entwickelten, vorweg.
 
 
 
Die Begrifflichkeit „V.A.G-Partner“ setzte sich in der Öffentlichkeit nicht durch und verschwand um 1992 wieder. An V.A.G erinnern heute noch die Sonderwerkzeuge und Testgeräte, wie das VAG{{~}}1551.
 
 
 
In den USA eröffnete VW als erster ausländischer Kraftfahrzeugproduzent am 10.{{~}}April 1978 in [https://de.wikipedia.org/wiki/Westmoreland_County_%28Pennsylvania%29 Westmoreland (Pennsylvania)] ein Autowerk. Dort wurde die US-Version des VW Golf unter dem Namen „Rabbit“ im [https://de.wikipedia.org/wiki/Completely_Knocked_Down CKD-Verfahren] aus zugelieferten Teilen montiert.
 
 
 
=== Die 1980er-Jahre ===
 
Ab 1982 leitete [https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Hahn_junior Carl H. Hahn] die Gesellschaft. Der Sohn von [https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Hahn_senior Carl Hahn senior], einer der Mitbegründer der Auto Union, war von 1958 bis 1965 Jahren Präsident von ''Volkswagen of America'' (VoA) und baute dort das Überseegeschäft auf. Nachdem Hahn jun. zehn Jahre als Vorstandsvorsitzender der [https://de.wikipedia.org/wiki/Continental_AG Continental AG] tätig war, übernahm er 1982 den Vorsitz der VW-AG. Unter seiner Führung wurde VW zum „[https://de.wikipedia.org/wiki/Weltkonzern Global Player]“ im wahrsten Sinn. 1986 übernahm die Volkswagen AG die Mehrheit von {{SEAT|V}}, 1991 wurde {{Škoda|V}} dazugekauft.
 
 
 
[[Datei:Carl H Hahn by Stuart Mentiply.jpg|miniatur|hochkant=0.8|300px|Globaler Stratege: Carl Horst Hahn, von 1982 bis 1993 VW-Vorstandsvorsitzender]]
 
 
 
In der [https://de.wikipedia.org/wiki/Volksrepublik_China Volksrepublik China], heute größter Automarkt  und größter Autoproduzent der Welt, bewies Hahn früh Weitblick. Im Oktober 1984 wurde mit der ''Shanghai Tractor Automobile Corporation'' (STAC), Vorläufer der [https://de.wikipedia.org/wiki/Shanghai_Automotive_Industry_Corporation SAIC]-Gruppe, mit der ''China National Automotive Industry Corporation'' (CNAIC) und der ''[https://de.wikipedia.org/wiki/Bank_of_China Bank of China]'' ein Vertrag über die Produktion des [[Vorbild:VW Santana|VW Santana]] in der VR China unterzeichnet. Die erste Montagestraße lief im Oktober 1985 an. Heute ist China der größte Absatzmarkt des Unternehmens.
 
 
 
Die Einführung des [[Vorbild:VW Golf II|VW Golf II]] brachte den Beginn neuer Fertigungsmethoden mit sich (z.B. der Einsatz von [https://de.wikipedia.org/wiki/Roboter Robotern]). Bekannt wurde das neue Fertigungsverfahren unter dem Begriff „Halle{{~}}54“, bezogen auf eine Produktionshalle am Standort Wolfsburg, die nach neuesten CIM-Gesichtspunkten ([https://de.wikipedia.org/wiki/Computer-integrated_manufacturing Computer-integrated manufacturing]) ausgerüstet war. Im Nachhinein wurde das Verfahren jedoch in vielen Punkten wieder eingestellt, da sich zeigte, dass eine menschenleere Produktion nicht funktionierte. Unter anderem machten der Instandhaltungsaufwand und die Ausfallzeiten die Einsparungen durch weniger Personal zunichte.
 
 
 
Die Hauptversammlung beschloss 1985, das Unternehmen von „Volkswagenwerk{{~}}AG“ in „VOLKSWAGEN{{~}}AG“ umzubenennen.
 
 
 
1986 fiel das Unternehmen einem groß angelegten Devisenschwindel zum Opfer. Volkswagens Chefdevisenhändler Burkhard Junger veruntreute zusammen mit dem Frankfurter Devisenhändler Hansjoachim Schmidt 480{{~}}Millionen Mark. Beide wurden zu sechs Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Weitere Mitarbeiter der Devisenabteilung gingen ebenfalls ins Gefängnis.
 
 
 
Am 24.{{~}}März 1988 begann die Bundesregierung über ein Konsortium von Banken, ihren restlichen 16-Prozent-Anteil an der Volkswagen AG zu verkaufen.
 
 
 
Im Juli 1988 wurde das US-Werk in Westmoreland (Pennsylvania) aufgrund eines Konzernvorstandsentscheids vom November 1987 geschlossen. Die Kapazitätsauslastung überzeugte nicht mehr und ein Auflaufen weiterer Verluste sollte gestoppt werden. Die Baulichkeiten übernahm im Oktober 1990 der Bundesstaat [https://de.wikipedia.org/wiki/Pennsylvania Pennsylvania].
 
 
 
=== Die 1990er-Jahre ===
 
[[Datei:2008-07-30 VW New Beetle passing RDU on Lumley Rd.jpg|miniatur|300px|Retro-Erfolg: Der New Beetle]]
 
[[Datei:Ferdinant Piech by Stuart Mentiply.jpg|miniatur|hochkant|links|300px|Porsches Erbe: Ferdinand Karl Piëch, von 1993 bis 2002 Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG]]
 
1992 wurde das gemeinsame Vertriebsnetz von Volkswagen und Audi, welches seit 1978 unter der Bezeichnung ''V.A.G.'' bekannt war, wieder aufgeteilt, um den beiden Marken ein profilierteres und eigenständigeres [https://de.wikipedia.org/wiki/Image Image] zu verleihen. Seither werden Volkswagen- und Audi-Fahrzeuge getrennt vertrieben.
 
 
 
Am 1.{{~}}Januar 1993 übernahm [https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Pi%C3%ABch Ferdinand Piëch], ein Enkel von [https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Porsche Ferdinand Porsche], den Vorsitz im Vorstand der Volkswagen AG.
 
 
 
Kurz nach seinem Amtsantritt holte Piëch im April 1993 [https://de.wikipedia.org/wiki/Jos%C3%A9_Ignacio_L%C3%B3pez_de_Arriort%C3%BAa José Ignacio López] und sieben seiner Mitarbeiter, u.a. den jetzigen Konzernvorstand Beschaffung, [https://de.wikipedia.org/wiki/Francisco_Javier_Garcia_Sanz Francisco Javier Garcia Sanz], von [https://de.wikipedia.org/wiki/General_Motors General Motors] nach Wolfsburg. Lopéz übernahm den neuen Vorstandsbereich „Produktionsoptimierung und Beschaffung.“ Zusammen mit Lopez wurde die Fertigung auf [https://de.wikipedia.org/wiki/Just-in-time-Produktion Just-in-time-Produktion] umgestellt und die sogenannte „[https://de.wikipedia.org/wiki/Fertigungstiefe Fertigungstiefe]“ verringert. Das Ziel war, die Investitionen für Produktivitätszuwächse vor allem den Zulieferern aufzubürden. Im Mai 1993 wurde Lopéz von seinem ehemaligen Arbeitgeber Industriespionage vorgeworfen. {{Opel|}} und [https://de.wikipedia.org/wiki/General_Motors General Motors] erstatteten Strafanzeige gegen die neuen VW-Mitarbeiter. Parallel wurde in den USA eine Klage erhoben auf Grundlage des [https://de.wikipedia.org/wiki/Racketeer_Influenced_and_Corrupt_Organizations_Act RICO-Acts], einem ursprünglich zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens geschaffenen Gesetz, wovon auch Piëch betroffen war. Nach dreieinhalb Jahren wurde im Dezember 1996 die Anklageschrift veröffentlicht. López trat Ende 1996 auf Piëchs Drängen zurück, bekam aber von VW das bis zum Ende seiner Vertragslaufzeit 1998 fällige Gehalt von insgesamt 4{{~}}Mio. DM. Die Klage von GM wurde unter Vermittlung von Bundeskanzler [https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Kohl Helmut Kohl] und US-Präsident [https://de.wikipedia.org/wiki/Bill_Clinton Bill Clinton] mit einem am 9.{{~}}Januar{{~}}1997 geschlossenen Vergleich zurückgezogen. VW zahlte 100 Millionen US-Dollar Schadensersatz an GM und bezog für eine Milliarde US-$ Bauteile von GM. Der „López-Effekt“ sorgte für eine schmerzhafte Konzentration in der Zulieferindustrie und machte durch geringere Teilequalität dem Konzern noch lange mit hohen [https://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%A4hrleistung Gewährleistungskosten] zu schaffen.
 
 
 
Der 1995 vorgestellte [[Vorbild:VW Sharan|VW Sharan]] war der erste erfolgreiche Versuch von VW, sich auch im Markt der Nischenfahrzeuge zu etablieren und am damals boomenden Markt der [https://de.wikipedia.org/wiki/Van_%28Automobil%29 Vans] zu partizipieren. Der Sharan wird mit kleinen Änderungen auch als [[Vorbild:Seat Alhambra|Alhambra]] von Seat angeboten. Für die Entwicklung und Produktion wurde eine strategische Allianz mit {{Ford|V}} geschlossen, wo der Wagen als [[Vorbild:Ford Galaxy|Ford Galaxy]] auf den Markt kam. Für den Bau der drei Modelle wurde Anfang der 1990er Jahre von Ford und VW als Joint Venture in [https://de.wikipedia.org/wiki/Palmela Palmela] (Portugal) die Gesellschaft ''[https://de.wikipedia.org/wiki/Autoeuropa Autoeuropa - Automóveis Ltda.]'' gegründet, die seit Anfang 1999 als ''VW{{~}}Autoeuropa'' im Alleinbesitz von VW ist. Aus Portugal kommen auch der [[Vorbild:VW Scirocco III|Scirocco III]] und der [[Vorbild:VW Eos|Eos]]. Bis Februar 2006 baute VW den Galaxy im Auftrag von Ford in Palmela, seitdem produziert Ford den Galaxy in Belgien.
 
 
 
Im Jahre 1998 präsentierte VW in den [https://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigte_Staaten USA] den [[Vorbild:VW New Beetle|VW New Beetle]]. Das als sogenanntes „Fun-Car“ positionierte Fahrzeug wurde mit seiner markanten Karosserie im Retrodesign vor allem auf dem US-Markt ein Erfolg.
 
 
 
Mit Einführung der Vier-Tage-Woche für die Beschäftigten von Volkswagen beschritten Vorstand (u.a. [https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Hartz Peter Hartz]), [https://de.wikipedia.org/wiki/Betriebsrat Betriebsrat] und [https://de.wikipedia.org/wiki/IG_Metall IG Metall] 1994 einen neuen Weg zur Standort- und Beschäftigungssicherung.
 
 
 
[[Datei:Rolls-royce.svg|miniatur|hochkant=0.5|300px|Markenrecht verhindert Übernahme: Logo von Rolls-Royce]]
 
 
 
Nach dem Übernahmepoker zwischen der Volkswagen AG und {{BMW|V}} um den britischen Luxuswagenhersteller {{Rolls-Royce|V}} entschieden sich die Aktionäre des Mutterkonzerns [https://de.wikipedia.org/wiki/Vickers Vickers] am 5.{{~}}Juni 1998 für das Angebot des VW-Konzerns in Höhe von 1,3{{~}}Milliarden DM. Dabei wurde entweder übersehen oder ignoriert, dass die Markenrechte von Rolls-Royce im Fall einer Übernahme an den Markeninhaber, den Turbinenhersteller Rolls-Royce Plc. zurückgingen. Rolls-Royce Plc. kooperierte im Turbinensektor mit BMW. Ab dem Jahr 2002 gab VW Rolls-Royce an BMW ab, um sich dann auf die Produktion der Luxusmarke {{Bentley|V}} zu konzentrieren.
 
 
 
Im Jahre 1999 brachte VW mit dem [[Vorbild:VW Lupo|Lupo 3L TDI]] das erste [https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiliterauto Dreiliterauto] auf den Markt. Dafür erhielt VW von den Umweltverbänden viel Anerkennung, das Auto hatte aber keinen nennenswerten Markterfolg. In [https://de.wikipedia.org/wiki/Dresden Dresden] legte Volkswagen im gleichen Jahr den Grundstein für die [https://de.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%A4serne_Manufaktur Gläserne Manufaktur], in der der [[Vorbild:VW Phaeton|Phaeton]] endmontiert wird.
 
 
 
=== Die 2000er-Jahre ===
 
[[Datei:Autostadt.jpg|miniatur|links|300px|Autostadt mit Autotürmen und Abholzentrum]]
 
 
 
Der Volkswagen-Konzern eröffnete 2000 die in Wolfsburg erbaute „[https://de.wikipedia.org/wiki/Autostadt Autostadt]“, ein Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum kombiniert mit einem [https://de.wikipedia.org/wiki/Freizeitpark Freizeitpark]. In der Autostadt können Kunden ihren Neuwagen abholen, ein Automobilmuseum besuchen und sich über die Produktpalette des Konzerns in verschiedenen Markenpavillons informieren.
 
 
 
Das 2002 vorgestellte „[https://de.wikipedia.org/wiki/VW_1-Liter-Auto Ein-Liter-Auto]“ erhob Anspruch auf die [https://de.wikipedia.org/wiki/Technologief%C3%BChrer Technologieführerschaft] der Volkswagen{{~}}AG bei sparsamen Fahrzeugen. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Konzeptstudie aber in der vorgestellten Form nicht umgesetzt.
 
 
 
[https://de.wikipedia.org/wiki/Bernd_Pischetsrieder Bernd Pischetsrieder] übernahm 2002 von Ferdinand Piëch den Posten des Vorstandsvorsitzenden. Pischetsrieder war während der Rolls-Royce-Übernahme Piëchs Widersacher bei BMW. Er verließ BMW 1999 und wechselte als {{SEAT|V}}-Chef zum Volkswagen-Konzern.
 
 
 
2004 geriet Volkswagen unter wirtschaftlichen Druck. Der Konzern erlitt im Geschäftsjahr 2003 einen Gewinneinbruch von über 50{{~}}Prozent. Der Vorstand kündigte eine umfassende Restrukturierung des Unternehmens an, um in Zusammenarbeit mit der Belegschaft die Kosten zu senken und die deutschen Produktionsstandorte wettbewerbsfähiger zu machen.
 
 
 
Als Gründe für die Unternehmenskrise galten vor allem die hohen Löhne und Produktionskosten bei VW. Nach eigenen Angaben hatte VW elf Prozent höhere Personalkosten als der Durchschnitt der anderen deutschen Automobilproduzenten. Dies führte zu vergleichsweise hohen Produktionskosten für die Fahrzeuge des Konzerns. Kritikern nannten zudem die hohen Dividendenausschüttungen von circa 336 Millionen Euro jährlich (durch 320,3 Millionen Stammaktien zu je einer Dividende von 1,05 Euro) an die Stammaktionäre, zu hohe Managergehälter und Abfindungen als Gründe für die hohen Kosten.
 
 
 
Die 2003 vorgestellte fünfte Generation des Golf hatte 2004 mit Absatzschwierigkeiten zu kämpfen. Der im Vergleich zum [[Vorbild:VW Golf IV|Golf IV]] identische Einstiegspreis passte nicht zur schlechten [https://de.wikipedia.org/wiki/Konjunktur Konjunktursituation] und der damit verbundenen Kaufzurückhaltung in Deutschland. Zudem verstärkte sich 2004 der Preiskampf in der Automobilbranche weiter. Um den Absatz zu steigern, entschied sich der Konzern für eine in der VW-Modellgeschichte einzigartige Rabattaktion, die „Jubiläumsaktion 30 Jahre Golf“ genannt wurde. Alle [[Vorbild:VW Golf V|Golf-V]]-Käufer erhielten bis zum September 2004 die Klimaanlage gratis dazu.
 
 
 
Im gleichen Jahr enttäuschten die Verkaufszahlen des Modells Phaeton. Daraufhin wurden 2005 und 2006 freie Kapazitäten in der ''Gläsernen Manufaktur'' mit der Produktion des britischen [[Vorbild: Bentley Continental Flying Spur|Bentley Continental Flying Spur]] ausgelastet.
 
 
 
Im Herbst 2005 wurde Porsche mit einem Anteil von 20 % größter Aktionär bei VW. Die Übernahme der Anteile kostete Porsche rund 3 Milliarden Euro, die aus dem Betriebsvermögen stammen. Als Hauptgrund für den Einstieg wird die Verhinderung einer [https://de.wikipedia.org/wiki/Feindliche_%C3%9Cbernahme feindlichen Übernahme] von VW benannt, die dann die Zusammenarbeit mit VW beeinträchtigen könne. Der von Porsche an VW gehaltene Aktienbesitz stieg über 30 %, sodass Porsche allen VW-Aktienbesitzern ein [https://de.wikipedia.org/wiki/Wertpapiererwerbs-_und_%C3%9Cbernahmegesetz#Pflichtangebot Übernahmeangebot] unterbreiten musste. Das geschah am 28.{{~}}März 2007, jedoch wurden pro Stammaktie nur 100,92 Euro geboten, was weit unter dem damals aktuellen Aktienkurs von circa 112 Euro lag. Damals ließ Porsche verlauten, keine industrielle Führerschaft bei VW anzustreben. Ab diesem Zeitpunkt waren jedoch keine weiteren Formalien wie Pflichtübernahmeangebote oder Ähnliches mehr vonnöten, wenn Porsche noch weitere Anteile an VW kaufen sollte.
 
 
 
Im Frühjahr 2005 wurde die neue Generation des Passat, des zweitwichtigsten Modells der Marke VW, vorgestellt. Die zweite wichtige Neuerscheinung in diesem Jahr war der [[Vorbild:VW Fox|VW Fox]], der den [[Vorbild:VW Lupo|VW Lupo|Lupo]] ablöste und in [https://de.wikipedia.org/wiki/Brasilien Brasilien] gebaut wird. Die Verkaufszahlen des Passat entsprachen den Erwartungen. Bei einigen Modellen zeigten sich Qualitätsprobleme, ausgelöst auch durch den weitverbreiteten Einbau empfindlicher Elektronik.
 
 
 
Im Sommer 2005 erschütterte eine [https://de.wikipedia.org/wiki/VW-Korruptionsaff%C3%A4re Korruptionsaffäre] den Konzern. Interne Verfehlungen einzelner Mitarbeiter (Luxusreisen und Bordellbesuche der Betriebsräte auf Firmenkosten usw.) machten Schlagzeilen. Das Modell des Zusammenwirkens von [https://de.wikipedia.org/wiki/Betriebsrat Betriebsrat], [https://de.wikipedia.org/wiki/Gewerkschaft Gewerkschaften], [https://de.wikipedia.org/wiki/Vorstand Vorstand] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Landesregierung Landesregierung] im Aufsichtsrat des Konzerns geriet daraufhin in öffentliche Kritik. Das Rücktrittsgesuch des VW-Personalchefs [https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Hartz Peter Hartz], auch als Namensgeber der [https://de.wikipedia.org/wiki/Hartz-Konzept Arbeitsmarktreform] der rot-grünen Bundesregierung bekannt, in dessen Verantwortungsbereich die Verfehlungen fielen, wurde vom VW-Management angenommen.
 
 
 
Auch im Sommer 2006 sorgte Volkswagen für ein nationales Medieninteresse. Durch die geplante Rekonstruierung strich der Konzern seinen Arbeitnehmern die viertägige 28,8-Stunden-Woche und verlängerte diese auf 35 Stunden ohne Erhöhung der [https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsentgelt Löhne und Gehälter]. Im gleichen Zuge wurde aufgrund konzernweiter [https://de.wikipedia.org/wiki/Streik Streiks] die [https://de.wikipedia.org/wiki/Vertrauensgleitzeit Vertrauensgleitzeit] eingeführt, zudem wurden nach Verhandlungen mit der [https://de.wikipedia.org/wiki/IG_Metall IG Metall] betriebsbedingte Kündigungen bis 2011 ausgeschlossen.
 
 
 
Im Oktober 2006 legte Volkswagen den Grundstein für ein neues Automobilwerk Russland, in dem ein auf den russischen Markt zugeschnittenes Modell gefertigt werden soll.
 
 
 
[[Datei:Martin Winterkorn Shanghai 2011.JPG|miniatur|links|300px|Martin Winterkorn auf Elektro-Scooter-Prototyp, Auto Shanghai 2011]]
 
Im November 2006 wurde überraschend ein Wechsel an der Konzernspitze angekündigt. Nach der Zustimmung des Aufsichtsrats vom 17.{{~}}November 2006 trat [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Winterkorn Martin Winterkorn] am 1.{{~}}Januar 2007 die Nachfolge von VW-Chef [https://de.wikipedia.org/wiki/Bernd_Pischetsrieder Bernd Pischetsrieder] als Vorstandschef von VW an. Winterkorn war unter Piëch Entwicklungsvorstand bei Volkswagen und führte seit 2003 die Erfolgsserie der VW-Tochter Audi fort. Winterkorns erste Aufgabe war, die Kernmarke VW wieder profitabel zu machen und sie insbesondere auf dem Heimatmarkt Europa wieder in die Gewinnzone zurückzuführen sowie den gesamten Konzern im globalen Wettbewerb zu stärken. Als treibende Kraft für die Ablösung Pischetsrieders wird der Aufsichtsratsvorsitzende und ehemalige Vorstandsvorsitzende [https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Pi%C3%ABch Ferdinand Piëch] vermutet.
 
 
 
Ebenfalls im November 2006 erhöhte die Porsche AG ihren Anteil an VW auf 27,4 Prozent und hat diesen Anteil am 26. März 2007 auf 30,9{{~}}Prozent ausgebaut. Damit wurde Porsche mit Abstand größter Anteilseigner vor dem Land Niedersachsen mit 20,20{{~}}Prozent. Porsche sprach sich zudem gegen das [https://de.wikipedia.org/wiki/VW-Gesetz VW-Gesetz] aus und beanspruchte entsprechend seinen Anteilen Sitze im Aufsichtsrat. Am 23.{{~}}Oktober 2007 wurde mit Urteil des Europäischen Gerichtshofs das VW-Gesetz für europarechtswidrig erklärt.
 
 
 
Im Juli 2008 verkündete Volkswagen die Eröffnung eines Werkes in [https://de.wikipedia.org/wiki/Chattanooga_%28Tennessee%29 Chattanooga], im US-Bundesstaat Tennessee. Mit dem Bau wurde 2009 begonnen. Das Werk, in dem der Konzern mit rund 2.000 Arbeitern jährlich 150.000 Fahrzeuge vom Typ [[Vorbild:VW Passat B7|Passat]] produzieren will, wurde am 24.{{~}}Mai 2011 von Martin Winterkorn eröffnet. Damit errichtet Volkswagen zum ersten Mal in den U.S.A. eine Produktionsstätte, nachdem im Juli 1988 das US-Werk in Westmoreland geschlossen worden war. Die neue Produktionsstätte mit einem Investitionsvolumen von einer Milliarde US-Dollar liegt im [https://de.wikipedia.org/wiki/Enterprise_South_Industrial_Park Enterprise South Industrial Park], rund 20{{~}}km nordöstlich von Chattanoogas Innenstadt.
 
 
 
Im August 2008 verkündete die Volkswagen AG, dass das Unternehmen zum ersten Mal „in die Top Drei der weltweit größten Automobilhersteller“ aufgestiegen ist. Das Unternehmen berichtete: „Mit 3,31 Millionen Fahrzeugen, die im ersten Halbjahr 2008 ausgeliefert wurden, steigerte der Volkswagen Konzern seinen Absatz im ersten Halbjahr 2008 um 7,2 Prozent. Damit stiegen die Wolfsburger im weltweiten Absatzranking um einen Platz an die dritte Stelle, vorbei an Konkurrent Ford, der im Berechnungszeitraum nach eigenen Angaben 3,22 Millionen Fahrzeuge verkaufte.“
 
 
 
Am 16. September 2008 verkündete die [https://de.wikipedia.org/wiki/Porsche_Automobil_Holding Porsche Automobil Holding SE] die Erhöhung des Anteils an der Volkswagen AG auf 35,14{{~}}%. Somit ist die Volkswagen AG nun nach §{{~}}2 Abs.{{~}}6 [https://de.wikipedia.org/wiki/Wertpapiererwerbs-_und_%C3%9Cbernahmegesetz WpÜG] ein Tochterunternehmen.
 
 
 
Da sich Porsche teilweise auch über [https://de.wikipedia.org/wiki/Option_%28Wirtschaft%29 Optionen] 74,1{{~}}% der VW-Aktien gesichert hatte und 20{{~}}% vom Land Niedersachsen gehalten werden, kam es zu einer starken Verknappung von VW-Aktien, sodass Spekulanten, die umfangreiche [https://de.wikipedia.org/wiki/Leerverkauf Leerverkäufe] von VW-Aktien getätigt hatten, in eine Klemme gerieten (sogenannte [https://de.wikipedia.org/wiki/short_squeeze short squeeze]). Zeitweise überschritt die VW-Aktie am 28.{{~}}Oktober 2008 die 1000-Euro-Marke, wodurch die Volkswagen AG nach dem Aktienwert kurzzeitig das teuerste Unternehmen der Welt war.
 
 
 
Am 5.{{~}}Januar 2009 gab Porsche bekannt, nun 50,76{{~}}% der Volkswagen Stammaktien zu halten und damit Mehrheitseigner der Volkswagen AG zu sein. Am 6.{{~}}Mai 2009 folgte die Pressemitteilung der Porsche Automobil Holding SE, die Schaffung eines integrierten Automobilkonzerns mit der Volkswagen AG anzustreben. Finanzierungsprobleme bei den Bankkrediten zwangen Porsche{{~}}– Medienberichten zufolge{{~}}– die geplante Übernahme aufzugeben.
 
 
 
Am 9.{{~}}Dezember 2009 vereinbarten die Volkswagen AG und die {{Suzuki|V}} Motor Corp. eine Allianz. Am 15.{{~}}Januar 2010 zahlte Volkswagen $2,4{{~}}Milliarden für eine 19,9-Prozent-Beteiligung an Suzuki. Suzuki kaufte für eine Milliarde US Dollar Aktien der Volkswagen AG und erhielt damit 1,5{{~}}% der Anteile. Suzuki Vorstandsvorsitzender Osamo Suzuki schloss weitergehende Beteiligungen vorerst aus. Im September 2011 ließ der Suzuki-Konzern jedoch verlauten, dass er an einer engeren Zusammenarbeit nicht mehr interessiert sei und forderte VW auf, seine Suzuki-Anteile zu verkaufen.
 
 
 
Am 25.{{~}}Mai 2010 übernahm die Volkswagen AG [https://de.wikipedia.org/wiki/Giorgio_Giugiaro Giorgio Giugiaros] [https://de.wikipedia.org/wiki/Italdesign_Giugiaro Italdesign]. 90,1{{~}}Prozent der Aktien wurden von der {{Audi|VL}} Tochter {{Lamborghini|VL}} übernommen. Giugiaro entwarf die Karosserien der ersten Generation von Golf, Scirocco, Passat und Audi 80.
 
 
 
Ein langfristiges Ziel des Konzerns ist es, den größten Automobilhersteller der Welt, {{Toyota|V}}, bis zum Jahr 2018 abzulösen. Dafür erwägt der VW-Vorstand Übernahmen weiterer Hersteller, z.B. des Nutzfahrzeugeherstellers {{MAN|V}}.
 
 
 
== Weiterführende Informationen ==
 
{{WPdeV|Volkswagen AG}}
 

Aktuelle Version vom 20. August 2019, 21:37 Uhr

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Volkswagen AG
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Quelle: Wikimedia Commons
DETAILS
EPOCHE II-… DeutschlandDeutschland
FAHRZEUGHERSTELLER Volkswagen
Volkswagen AG
ZEITRAUM 1937-…


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Die Volkswagen AG (abgekürzt VW AG) mit Sitz in Wolfsburg, ist die Konzern-Muttergesellschaft der Automobilmarken Audi, Bentley, Bugatti, Lamborghini, MAN, Porsche, Scania, SEAT, Škoda, VW (PKW) und Volkswagen Nutzfahrzeuge. Der Konzern ist der größte Automobilhersteller Europas und der zweitgrößte der Welt.

Ursprung des heutigen Konzerns ist die Entwicklung eines Volkswagens durch Ferdinand Porsche. Zu diesem Zweck wurde von der nationalsozialistischen OrganisationKraft durch Freude“ am 28. Mai 1937 in Berlin die Gesellschaft zur Vorbereitung des Volkswagens mbH (Gezuvor) gegründet. Anfang 1938 begann zunächst der Bau des „Vorwerkes“ Braunschweig; gefolgt vom eigentlichen Volkswagenwerk bei Fallersleben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen von der Militärverwaltung der Britischen Besatzungszone unter dem Namen Wolfsburg Motor Works weiterbetrieben.

Am 22. August 1960 wurde die Volkswagenwerk G.m.b.H., die sich nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Besitz des Landes Niedersachsen befand, in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Auf Beschluss der Hauptversammlung 1985 ist der Name des Unternehmens seither „Volkswagen AG“. Neben der Automobilherstellung gehören auch Finanz- und Logistikdienstleistungen zum Volkswagen-Konzern.

1 Weitere Vorbildinformationen



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 Quelle: Deutschsprachige Wikipedia