Vorbild:SBB-Baureihe IC2000 Personenwagen

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Dieses Vorbildfahrzeug besitzt folgende Bezeichnung(en):
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SBB :0 IC20000




Vorbild:SBB-Baureihe IC2000 Personenwagen
IC2000
Re 460 mit IC2000-Doppelstockwagen

Als IC2000 werden in der Schweiz die doppelstöckigen Schnellzugwagen der SBB, die ab 1997 beschafft wurden, bezeichnet. Diese für 200 Kilometer pro Stunde zugelassenen Personenwagen wurden ursprünglich in fünf Wagentypen (Bt, B, BR, A, AD) angeschafft, die aber unter sich teilweise leicht unterschiedlich sein können. Zudem wurden seit der Ablieferung verschiedene Änderungen vorgenommen, so dass heute sieben verschiedene Typen vorhanden sind. Von den anderen europäischen Doppelstockwagen unterscheiden sie sich vor allem durch den im Oberdeck befindlichen Übergang.

1 Technisches

Der Wagen ist mit normaler UIC-Schraubkupplung und Puffern ausgerüstet, und kann somit mit anderen Wagen gekuppelt werden. Der geschlossene Personenübergang entspricht aber nicht der UIC-Norm und es ist somit kein Übergang zu anderen Wagentypen möglich. Ebenfalls ist der Wagenquerschnitt grösser als das normale SBB-Umgrenzungsprofil, denn die Personenwagen sind nach dem Umgrenzungsprofil EBV 02 gebaut. Somit sind die Wagen nur auf entsprechend ausgebauten und für dieses Profil zugelassenen Strecken einsetzbar. Das ganze Fahrzeug mit den Personenübergängen ist druckertüchtigt, es treten somit keine Druckschläge bei Zugbegegnungen in Tunnels auf. Das ganze Oberdeck ist durchgängig stufenfrei, hier zirkuliert normalerweise auch die Railbar (eine spezielle Form der Minibar), welche sich, mit Schlüsselschalter, auch im Unterdeck akustisch und optisch ankündigen kann.

Der Steuerwagen ist für die Fernsteuerung von Lokomotiven der Baureihen Re 460/465 eingerichtet. Dafür müssen die 18-polige UIC-Leitung sowie auch die 9-polige ep-Leitung verbunden sein. Die Verwendung eines einstöckigen IC-Bt (Steuerwagen für Einheitswagen-IV-Komposition auf Basis der EC-Wagen) als Steuerwagen anstelle eines IC2000-Bt ist möglich.

Die Wagen wurden bei Schindler Waggon AG in Pratteln endmontiert. Die Aluminium-Wagenkästen wurden im ehemaligen Werk der Flug- und Fahrzeugwerke Altenrhein in Altenrhein geschweißt. Die elektrische Komponenten stammen von ABB Daimler-Benz Transportation AG in Zürich-Oerlikon (damals ADtranz, heute Bombardier Transportation) und die Drehgestelle von FIAT-SIG in Neuhausen am Rheinfall (Heute Alstom).

1.1 Wagenkasten

Die Wagenkästen sind in Aluminiumbauweise ausgeführt. Alle technischen Apparate befinden sich über den Drehgestellen, und beim Bt und AD zusätzlich im Dachbereich. Der Fussboden des Unterdecks ist schwimmend auf speziellen Gummielementen gelagert. Den Boden des Oberdecks bildet eine Aluminiumsandwichplatte, die mit einem textilen Belag beklebt ist und zugleich die Decke des Unterdecks bildet. Als Fenster werden Isolierglasdoppelscheiben in Verbundglasausführung eingesetzt, die Anzahl der Fenster ist im Einzelwagenbeschrieb vermerkt. Die Wandverkleidung besteht aus schlag- und kratzfesten Formteilen. In diesen ist bei den Fenstern eine Führungsschiene für den Sonnenblendschutz integriert. Im Unterdeck sind die geschlossenen, fensterlosen Toiletten untergebracht. Neben den Eingängen im Untergeschoss befindet sich in Richtung Wagenende der Aufgang zum Obergeschoss. Die meisten Sitze sind in vis-à-vis-Anordnung angebracht, in der 2. Klasse in 2-2-Anordnung und in der 1. Klasse in 2-1-Anordnung. Über den Türen im Obergeschoss sind so genannte Loungesitze angebracht, unter den Bänken in der Wagenlängsrichtung befindet sich ein Teil des Türantriebes.

1.2 Fahrwerk

Es kommen luftgefederte Drehgestelle mit H-Rahmen von FIAT-SIG zum Einsatz. Die Bremsanlage besteht aus je zwei Bremsscheiben auf jeder Achse, sowie zwei pneumatisch betätigen Magnetschienenbremsen je Drehgestell. Es ist eine lastabhängige Bremskraftverstärkung eingebaut, die nur bei eingeschalteter Luftfederung funktioniert.

1.3 Elektrische Ausrüstung

Die Energieversorgung findet durch die Zugsammelschiene mit 1000 Volt 16,7 Hertz statt. Von der Zugsammelschiene werden über einen Trenn- und Erdungskasten der wassergekühlte Bordnetzumrichter (BUR) sowie die beiden Heizregister versorgt. Der Bordnetzumrichter stellt auch die Ladung der vier Batterien mit 36 Volt und einer Kapazität von insgesamt 400 Ah sicher. Die gesamte elektrische und pneumatische Versorgung wird durch einen Bordrechner überwacht, welcher über TCN auch von anderen Wagen in der Zugkomposition aufgerufen werden kann.

1.4 Pneumatik und Toiletten

Die pneumatische Ausrüstung umfasst neben der Bremsanlage auch noch die Luftfederung, sowie die Türsteuerung und die Luftversorgung der Toiletten.

Die druckertüchtigten Toiletten sind als Vakuumtoiletten aufgebaut. Die WC-Tür ist mit einem magnetischen Schloss ausgerüstet das sich bei vollem Fäkalientank oder bei einer Störung selbsttätig verriegelt. Die Bt und A haben eine normale Toilette, während der B-Wagen mit 2 normalen Toiletten ausgerüstet ist. Der AD hat eine rollstuhlgängige Toilette.

1.5 Klimaanlage

Die Klimaanlage ist als Einkanalanlage aufgebaut. Die Klimageräte selbst sind als Zweikanalgeräte aufgebaut, damit eine bessere Klimatisierung des Unter- und Oberdecks erreicht werden kann. Die Klimageräte arbeiten mit Mischluft, das heißt, es wird zwecks Energieersparnis vor der eigentlichen Luftkonditionierung Außen- und Umluftvolumenstromanteil gemischt. Der Sollwert der Raumtemperatur beträgt 22 °C und kann manuell durch das Zugpersonal um ± 2 °C eingestellt werden, bei sehr tiefen oder hohen Aussentemperaturen wird die Raumtemperatur gemäß SBB-Kennlinie angepasst. Einzig die Abluft aus den Toilettenanlagen wird über spezielle Ventilatoren direkt ins Freie geleitet. In den Toilettenanlagen und Einstiegsräumen sind infolge erhöhten Wärmebedarfs im Winter zusätzliche Konvektionsheizkörper angebracht.

Die A-, B- und WR-Wagen haben je zwei Klimageräte, während im AD nur ein Klimagerät, und im Bt ein normales Klimagerät und ein Splitklimagerät eingebaut sind.

2 Wagentypen

2.1 Bt

IC2000-Bt in Zürich HB
Der Führerstand eines IC2000 Bt

Der Steuerwagen zweiter Klasse mit 98 Sitzplätzen war von Anfang an als reiner Nichtraucherwagen gebaut. Im Unterdeck befindet sich ein Mehrzweckabteil für Fahrräder (7 Plätze) und Gepäck. Im Winter werden anstelle der Fahrradhalterungen spezielle Halter für Skier montiert. Die Hälfte der Steuerwagen sind im Oberdeck mit einem Spielbereich ausgestattet, diese haben als Themen unter anderem Globi, Dinosaurier sowie Weltraum. Diese Spielwagen sind vor allem auf den IC-Linien St. Gallen–Zürich–Genf und Romanshorn–Zürich–Brig im Einsatz und sind äußerlich an ihrer Bemalung, mit einem blauen Band im oberen weißen Streifen, zu erkennen. Das Oberdeck hat je Seite 10 Fenster, während das Unterdeck auf der einen Seite 5 und auf der anderen 4 Fenster hat.

2009 wurde beschlossen alle Bt zu Familienwagen umzurüsten und dabei einen neuen Spielbereich im Oberdeck einzubauen. Bei Gelegenheit werden zuerst die Wagen umgebaut die noch kein Spielbereich besitzen, danach werden die bestehenden Familienwagen umgerüstet. Dabei werden sie allerdings die großflächigen Motive verlieren. Beim Bt 938 wurde diese Motiv-Folie schon entfernt.

2.2 B

Beim Zweiter-Klasse-Wagen mit 126 Sitzplätzen war bis Ende 2005 ein Drittel des Oberdecks für Raucher vorgesehen, die Glastüren wurden unterdessen entfernt. Das Oberdeck hat je Seite 14 Fenster, während das Unterdeck auf beiden Seiten je 5 Fenster hat.

2.3 BR/WRB

Diesen Wagen gibt es mit zwei verschiedenen Inneneinrichtungen. Zuerst waren nur Bistrowagen (BR) mit Bedientheke im Untergeschoss vorgesehen. Infolge von Kundenreklamationen wurden aber für den West-Ost-Verkehr (Genf–Bern–Zürich–St. Gallen) 16 in Speisewagen (WRB) mit Bedienung im Oberdeck umgebaut, 10 verblieben im Ursprungszustand. Der Wagenkasten basiert auf dem A-Wagen, aber es ist nur eine Seitentür für den Publikumsverkehr geöffnet, die andere wird zur Versorgung der Verpflegungseinrichtung verwendet.

Das Oberdeck hat je Seite 13 Fenster, während das Unterdeck auf der einen Seite 5 und auf der anderen 4 Fenster hat.

Beim Speisewagen ist das rote, angeschrägte Band zwischen den Türen oberhalb der Trennlinie im weißen Streifen. Beim Bistrowagen befindet es sich im unteren weißen Streifen.

2.4 A

Beim Erster-Klasse-Wagen mit 86 Sitzplätzen war bis Ende 2005 ein Drittel des Oberdecks für Raucher vorgesehen, die Glastür wurde zwischenzeitlich entfernt. Das Oberdeck hat je Seite 13 Fenster, während das Unterdeck auf der einen Seite 5 und auf der anderen 4 Fenster hat.

Der kombinierte Erster-Klasse-/Gepäckwagen mit 61 Sitzplätzen war von Anfang an als reiner Nichtraucherwagen gebaut. Das Oberdeck hat je Seite 10 Fenster, während das Unterdeck auf beiden Seiten je 4 Fenster hat. Der Gepäckraum hat noch zusätzlich ein Fenster je Seite.

Dieser Wagen hat nur einen Personeneingang, das Gepäcktor ist nur für den dienstlichen Gebrauch eingerichtet. Das Unterdeck ist mit einer behindertengerechten Toilette sowie Stellplätzen für Rollstühle ausgerüstet. Auf der Seite des Gepäckabteils ist ein Lift eingebaut, der vom Fahrgastraum im Unterdeck über das Gepäckabteil ins Oberdeck zum Zugchefabteil und zum Fahrgastraum führt; dieser wird vor allem für die Minibar benutzt, die ihren Stellraum im Gepäckabteil hat. Das Gepäckabteil dient auch als Notausgang. Im Falle einer Zugevakuierung können Passagiere über diesen Teil des AD-Wagens flüchten.

Nachträglich wurde in allen AD-Wagen das Oberdeck in ein Business-Abteil umgebaut. Hierbei erhielten acht Tische bei den Sitzen Steckdosen und neben der Tür zum Zugchefabteil wurden von den ursprünglich 64 Plätzen drei entfernt und an deren Stelle eine Garderobe sowie mehr Gepäckabstellfläche eingerichtet und zwei Steckdosenabsicherungen montiert.

3 Einsatz

Zehn IC2000-Wagen (plus vier EW IV und ein Bt IC auf der anderen Seite der Lok) in einem durchs Gürbetal umgeleiteten InterCity Bern–Brig
Zehn IC2000-Wagen (plus vier EW IV und ein Bt IC auf der anderen Seite der Lok) in einem durchs Gürbetal umgeleiteten InterCity Bern–Brig


Durch das größere Umgrenzungsprofil ist ein freizügiger Einsatz nicht möglich. Als erste Strecke wurde 1997 die InterRegio-Strecke LuzernZürichZürich Flughafen gefahren.

Auf folgenden bekannten Linien ist ein Einsatz nicht möglich: Jurasüdfuß (zwischen Yverdon und Lausanne, wegen einer Brücke gleich bei Yverdon sowie zweier Tunnel bei Ependes), Gotthard inkl. Tessin (ab Rotkreuz, Zug, Luzern), Lötschberg (Bergstrecke ab Frutigen, eine Überführung über den SIM-Korridor ist jedoch möglich), Entlebuch, Broyelinie inkl. Fribourg–Yverdon, Uznach–St. Gallen, Bischofszellerlinie, Seetalbahn, Tösstalbahn und alle Linien im Jura. Auf nicht SBB-eigenen Strecken sind sie nur auf dem alten SOB-Netz (ohne BT) und BLS-Netz zwischen Rosshäusern–Bern–Gürbetal–Spiez–Interlaken und Spiez–Frutigen–Raron zugelassen. Die Aufzählung ist nicht vollständig, daneben können diese Strecken teilweise als außergewöhnliche Sendung befahren werden. Das heißt, für Ausstellungen u. ä. können Doppelstockfahrzeuge auch auf Bahnhöfen auftauchen, die offiziell nicht angefahren werden dürfen.

Im Fahrplan 2008 waren sie als IC und IR auf folgenden Linien regelmässig im Einsatz:

  • St. Gallen–Zürich–Bern–Lausanne–Genf–Genève-Aéroport
  • Romanshorn–Zürich–Bern–Brig
  • Interlaken–Bern–Olten–Basel (nur zeitweise)
  • Biel–Bern
  • Luzern–Zürich (–Zürich Flughafen)
  • Bern–Burgdorf–Olten
  • Basel–Zürich Flughafen (nur zeitweise)
  • Basel–Zürich (–Chur) (nur vereinzelte Leistungen mit jeweils verschiedenen Zwischenhalten)

Die Züge von den Umläufen Bern–Biel und Bern–Burgdorf–Olten werden für Ersatzzüge über die NBS und durch den LBT verwendet und jeweils durch Dispopendel (Re 4/4" mit EW I/II) ersetzt. Weiter werden diese Kompositionen auch für Extrazüge und Verstärkungen bei Anlässen abgezogen.

Ab 2014 sollen die Züge durch 59 Doppelstocktriebzüge vom Typ Bombardier TWINDEXX ergänzt werden.

4 Weiterführende Informationen

  • Artikel in der Deutschsprachigen Wikipedia: IC2000

Vorbildinformationen aus der Deutschsprachigen Wikipedia adaptiert.