Vorbild:Offener Güterwagen Sonderbauart F (Selbstentladewagen)

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Dieses Vorbildfahrzeug besitzt folgende Bezeichnung(en):
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ALLG :0




Vorbild:Selbstentladewagen
Trichterwagen Fcs092 der DB
Fccs-Wagen der ITL
Trichterförmiger Wagenboden
Dosierbare Entladeeinrichtung

Für Selbstentladewagen, also offene Güterwagen der Sonderbauart F, sind typische Transportgüter alle Arten von Schüttgütern wie Kohle, Koks, Erz, Sand oder Kies. Da Schüttgüter oft in großen Mengen transportiert werden, werden diese Wagen häufig in sogenannten Ganzzügen eingesetzt, die nur aus einer Wagengattung bestehen und nur eine Art Ladung von einem Versender direkt zu einem Empfänger transportieren.

1 Offene Güterwagen mit Schwerkraftentladung

Diese sogenannten Selbstentladewagen können ohne Fremdenergie durch Schwerkraft entladen werden. Sie machen die große Mehrheit der offenen Güterwagen der Sonderbauart aus. Die Eigenschaften ihrer Entladevorrichtung werden durch dem Gattungsbuchstaben F nachgestellte Kennbuchstaben kodiert.

Diese die Bauart bezeichnenden Kennbuchstaben lauten:

Kennbuchstaben Erläuterung
c dosierbare Schwerkraftentladung, wahlweise zweiseitig, hochliegend (Entladekante ≥70 cm über SO)
cc dosierbare Schwerkraftentladung, wahlweise zweiseitig, tiefliegend (somit keine Entladung auf Fördereinrichtungen möglich)
l schlagartige Schwerkraftentladung, gleichzeitig zweiseitig, hochliegend (Entladekante ≥70 cm über SO)
ll schlagartige Schwerkraftentladung, gleichzeitig zweiseitig, tiefliegend (somit keine Entladung auf Fördereinrichtungen möglich)

Bezeichnend ist ferner die Form des Wagenbodens. In der Regel handelt es sich bei Waggons mit dosierbarer Entladung um Trichterwagen, bei jenen mit schlagartiger Entladung um Sattelwagen. Im Jahr 1998 waren bei der Deutsche Bahn etwa 12.000 Trichterwagen und 10.000 Sattelwagen vorhanden.

Beide Typen gibt es darüber hinaus auch als Wagen mit öffnungsfähigem Dach. Die meisten aktuellen Waggons entsprechen weitgehend den UIC-Standardwagen:

UIC 571-3: Güterwagen der Sonderbauart
Bauart Zweiachsiger offender Trichterwagen Vierachsige offener Sattelwagen
Gattung Fcs Fals
Achsstand 6,00 m
Drehzapfenabstand 7,50 m
Länge über Puffer 9,64 m 12,54 m
Laderaum, etwa 40 m³ 75 m³
Eigenmasse, max. 13,0 t 15,0 t

1.1 Trichterwagen

Waggons mit trichterförmigem Wagenboden nutzte die Bahn zunächst nur als Dienstgüterwagen zum Einschottern der Gleise. Maßgeblich an deren Entwicklung beteiligt war die Waggonfabrik Talbot, weswegen diese älteren Bauarten häufig als Talbot-Schotterwagen bezeichnet werden.

Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden Trichterwagen freizügig für schüttbare Güter aller Art eingesetzt. Durch die Möglichkeit der dosierten Entladung an jedem Ort sind die Wagen freizügig einsetzbar und finden auch im Einzelwagenverkehr Verwendung. Bei der Mehrzahl lassen sich über hohe (mehr als 70 cm über Schienenoberkante endende) Auslaufrutschen Fließbänder oder Förderbänder auf Schienen- bzw. Straßenniveau füllen.

Herausragend aufgrund seiner Häufigkeit ist der zwischen 1962 und 1972 in 16.260 Exemplaren gebaute Fcs090 der DB. Seit den 1990er Jahren geht der Trend für diese Wagenart von den zweiachsigen Wagen hin zu Drehgestellwagen.

1.2 Sattelwagen

Falns: Vierachsiger Sattelwagen der PKP mit 82 m³ Laderaum in Horka

Bei Sattelwagen, auch Großraumselbstentladewagen genannt, ist im Unterschied zu den Trichterwagen keine dosierte, sondern nur eine schlagartige Entladung möglich. Der Boden fällt wie bei einem Satteldach zu beiden Seiten hin ab, die Entladeöffnung ist meist beidseits hochliegend. Die Wagen werden hauptsächlich in Ganzzügen für den Massentransport von Kohle oder Erz von Bergwerken oder Häfen zu Hüttenbetrieben oder Kraftwerken verwendet.

Der modernste Typ vierachsiger Sattelwagen der DB ist der vierachsige Falns 121 mit 90 m³ Laderaum. Er wurde ab 1992 in mehreren Serien gebaut. Bis Februar 2008 sollen weitere 100, bis 2010 nochmals 300 dieser Fahrzeuge an die DB geliefert werden. Diese neuesten Wagen sollen eine Achslast von 23,5 t und ein Eigengewicht von höchstens 24,5 t haben, woraus sich die Lastgrenze von 69,5 t ergibt.

2 Seitenkippbare Wagen

Seitenkippbare Wagen haben eine hydraulische, pneumatische oder elektrische Kippeinrichtung, die es erlaubt, den Wagenkasten einseitig anzuheben. Je nach Bauart ist ein beidseitiges oder auch nur ein einseitiges Kippen möglich. Um ein Umkippen des Wagens während des Kippvorgangs zu verhindern, sind einige mit sogenannten Schienenzangen ausgerüstet, mit welchen sie am Gleiskörper gesichert werden können. Die Wagen werden unter anderem in Ganzzügen im Aushubverkehr von Großbaustellen eingesetzt. Im Jahr 1998 waren bei der Deutschen Bahn etwa 1.000 seitenkippbare Wagen vorhanden.

3 Sonstige offene Güterwagen der Sonderbauart

  • Kübelwagen
  • Fb(s), offener Wagen mit hohen Seitenwänden
  • F(a)(s), offene Wagen mit ebenem Wagenboden ohne Seitentüren (oder nur mit Servicetüre)

Während die Bedeutung der Kübelwagen und der Fb fast bis auf null zurückgegangen ist, haben die Fas gerade für Stahl-Schrotttransport bewährt.


 Quelle: Vorbildinformationen aus der Deutschsprachigen Wikipedia adaptiert.