Vorbild:Nassauische Staatsbahn

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Nassauische Staatsbahn


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Die Nassauische Staatsbahn übernahm 1861 die bis dahin privat erbauten Bahnstrecken an Rhein und Lahn im Herzogtum Nassau und baute sie weiter aus.


1 Detaillierte Vorbildinformationen

siehe Artikel Preußische Staatseisenbahnen


2 Gründung

Nachdem 1840 die von Frankfurt kommende Taunus-Eisenbahn Wiesbaden erreicht hatte, wurde dort ein privates Unternehmen gegründet, das die Bahn entlang des Rheins fortsetzen wollte. Dieses firmierte zunächst als Wiesbadener Eisenbahngesellschaft, ab 1853 als Nassauische Rhein Eisenbahn-Gesellschaft, nach 1855 als Nassauische Rhein- und Lahn Eisenbahn-Gesellschaft. Die Gesellschaft erhielt am 23. Juni 1853 vom Herzogtum Nassau die Konzession zum Bau der nassauische Rheintalbahn WiesbadenRüdesheimOberlahnstein. Am 31. März 1857 folgte die Konzession für die Lahntalbahn von Oberlahnstein nach Wetzlar.

Mangels ausreichender finanzieller Ausstattung konnten nur Teile der insgesamt 188 Kilometer langen konzessionierten Strecken fertiggestellt werden. Deshalb entzog das Herzogtum Nassau der Gesellschaft die Konzessionen und übernahm mit Vertrag vom 2. Mai 1861 die bestehenden Bahnstrecken, betrieb sie als „Nassauische Staatsbahn“ weiter und baute sie zu Ende.


3 Streckenbau

Die erste 30 Kilometer lange Teilstrecke von Wiesbaden über Biebrich bis Rüdesheim ging am 11. August 1856 in Betrieb. Der Weiterbau durch das enge Rheintal brachte jedoch erhebliche Schwierigkeiten, sodass die finanziellen Mittel für den aufwendigen Bau nicht ausreichten.

An der zweiten Baustelle im Lahntal konnte das erste 13 Kilometer lange Teilstück von Oberlahnstein bis Bad Ems am 1. Juli 1858 fertiggestellt und eröffnet werden. Allerdings wurde dieser Abschnitt schon bald durch einen Erdrutsch unbefahrbar. Mit der Weiterführung um 8 Kilometer nach Nassau (Lahn) am 9. Juli 1860 endete die Aktivität der privaten Gesellschaft.

Die Nassauische Staatsbahn schloss die 56,6 Kilometer lange Lücke der Rheintalbahn zwischen Rüdesheim und Oberlahnstein die am 22. Februar 1862 in Betrieb genommen werden konnte. Im Lahntal stellte die Nassauische Staatsbahn die restlichen 78 Kilometer Strecke nach Wetzlar in drei Teilabschnitten bis zum 10. Januar 1863 fertig.


4 Verbindungen zu anderen Bahnen

In Wiesbaden schloss die Nassauische Staatsbahn an die von 1839 bis 1840 erbaute Strecke Frankfurt–Wiesbaden der Taunus-Eisenbahn an. Am Streckenende in Wetzlar bestand Verbindung zur 1862 eröffneten Rhein-Sieg-Bahn der Köln-Mindener Eisenbahn.

Um auch im Rheintal eine Verbindung zu anderen Bahngesellschaften zu erhalten, kam es zu zwei Anschlussverträgen:


5 Übergang an Preußen

Mit dem Untergang des Herzogtums als eigenständigem Staat als Folge des Preußisch-Österreichischen Krieges, wurde die Strecke Bestandteil der Preußischen Staatseisenbahnen.

Der Versuch der Rheinischen Eisenbahn, die Nassauische Staatsbahn zu übernehmen und sie als Verlängerung ihrer geplanten rechtsrheinischen Strecke zu betreiben, scheiterte an Forderungen des Preußischen Staates. Da dessen Kassenlage durch den Krieg strapaziert war, knüpfte er den Verkauf der Bahn an die gleichzeitige Übernahme der defizitären Rhein-Nahe Eisenbahn-Gesellschaft. Dazu war die Rheinische Eisenbahngesellschaft jedoch nicht bereit, stellte die Nahetalbahn doch die Rentabilität ihrer im Bau befindlichen Eifelbahn in Frage.

So blieben die Einrichtungen der ehemaligen Nassauischen Staatsbahn in preußischem Besitz und wurde zunächst von einer eigenen Direktion mit Sitz in Wiesbaden geleitet. Im Zuge der Verstaatlichung der privaten Eisenbahnen in Preußen wurde ihr Bestand 1880 in die preußische Eisenbahndirektion Frankfurt am Main eingegliedert.


 Quelle: Text & Bilder teilweise aus der Deutschsprachige Wikipedia adaptiert