Vorbild:KPEV-Baureihe T3 Tenderlokomotive

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Dieses Vorbildfahrzeug besitzt verschiedene Bezeichnungen und/oder ist bzw. wurde bei unterschiedlichen Bahngesellchaften eingesetzt:
Disambig DarkRed.svg
KPEV :0 T30
DRG :0 89.70-750
DB :0 89.70-75, 0890
DR :0 89.70-75, 89.620


Vorbild:KPEV-Baureihe T3 Tenderlokomotive
Preußische T 3

Die Lokomotiven der Gattung T3 der Preußischen Staatseisenbahnen waren laufachslose, dreifach gekuppelte Tenderlokomotiven. Es waren zusammen mit den zweiachsigen T2 die ersten Dampflokomotiven, die nach den Normalien gebaut wurden. Die ersten Exemplare lieferte Henschel im Jahr 1882.

1 Technik

Die T 3 hatten ein Nassdampf-Triebwerk mit zwei Zylindern, die auf die mittlere Kuppelachse wirkten. Die Flachschieber wurden von einer außenliegenden Allan-Steuerung bewegt. Der Wasservorrat war in einem Rahmenwasserkasten unter dem Kessel untergebracht; die Kohlenkästen befanden sich links und rechts der Feuerbüchse vor dem Führerhaus. Davor befand sich jeweils ein Einfüllstutzen für den Wassertank.

Die Federn der beiden vorderen Radsätze waren mit Ausgleichshebeln oberhalb des Umlaufs verbunden.

Die frühen T3 hatten noch keinen Dampfdom, sondern nur einen Regleraufsatz, von dem aus die Einströmrohre außerhalb des Kessels direkt zu den Zylindern führten. Die Achslast dieser Lokomotiven lag bei etwa 10 t.

Spätere Lieferungen (ab 1887) hatten einen Dampfdom und die Einströmrohre wurden durch die Rauchkammer verlegt. Bedingt durch den Dampfdom wurde auch die Anordnung des Sandkasten und der Sandstreuer geändert. Außerdem wurde die Menge der mitgeführten Wasser- und Kohlenvorräte erhöht. Die Rückwand des Führerhauses war jetzt eben und nicht mehr im unteren Teil abgeschrägt. Die Länge über Puffer vergrößerte sich von 8300 mm auf 8591 mm, die Achslast stieg auf 11 t.

Ab 1903 wurden die Vorräte noch einmal vergrößert, und die T3 konnten jetzt 5 m³ Wasser und 1,9 t Kohle mitführen. Die Achslast dieser „verstärkte Normalbauart“ oder „Normalbauart (6t)“ genannten Ausführung lag bei 12 t.

Die Bauart Crefeld C war ebenfalls eine verstärkte Ausführung der ursprünglichen T3.

2 T 3 für andere Bahnen

Insgesamt wurden mehr als 1300 T3 für die Preußische Staatsbahn gebaut. Aber auch zahlreiche andere Bahnen im In- und Ausland, von Werksbahnen bis zu Staatsbahnen, beschafften ebenfalls Lokomotiven nach dem Muster der T3, unter anderem die

3 Nummerierung bei der DRG

Die zweite Ausführung der T 3 mit Dampfdom

Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft übernahm 1925 als Baureihe 89.70–75 noch 511 preußische T3. Die 473 Lokomotiven der älteren Bauarten erhielten die Nummern 89 7001–7456, 7473–7476 und 7499–7511. Die 38 Lokomotiven der verstärkten Bauart erhielten die Nummern 89 7457–7472 und 89 7477–7498.

Bei der Eingliederung der Lokomotiven von später übernommenen Privatbahnen war die DRG nicht sehr konsequent. So kam es, dass in der Baureihe 89.75 verschiedene Lokomotivtypen gemischt wurden, zum Teil mit direkt aufeinanderfolgenden Nummern.

  • Die direkt im Anschluss an die preußischen T3 übernommenen Lokomotiven mit den Nummern 89 7512–7521 waren keine T3, sondern von Jung gebaute Industrielokomotiven (Typ „Pudel“) der ehemaligen Hafenbahn Bremen, die 1930 von der DRG übernommen worden war. Diese Lokomotiven waren mit 15 t Kuppelachslast deutlich schwerer als die T3, hatten eine Heusinger-Steuerung und einen kleinen Kohlenkasten hinter dem Führerhaus.
  • Die ebenfalls von der BLE stammende 89 7541 entsprach nur im Rahmen und Fahrwerk der T3. Die Abmessungen von Zylindern, Rost- und Heizfläche waren jedoch abweichend.
  • Die drei T3 der KOE erhielten nach der Übernahme der Bahn im Jahr 1941 die Nummern 89 7556, 89 7557 und 89 7559. Die 89 7558 war keine T3, sondern eine etwas leistungsfähigere Bauart, eine von Henschel gebaute Industrielok vom Typ „Bismarck“.
  • Die T3 der 1943 übernommenen ZFE waren zu diesem Zeitpunkt bereits ausgemustert; die Lokomotiven mit den Nummern 89 7560–89 7564 waren von einer abweichenden Bauart, die mit 12 t Kuppelachslast aber nicht leistungsfähiger war als die T3.

4 Nach dem Zweiten Weltkrieg

Eine T 3 überquert den Landwehrkanal in Berlin mit einem Personenzug (ca. 1900).

Bis Anfang 1931 hatte sich der Bestand der DRG auf 254 Exemplare reduziert, dennoch kamen nach dem Zweiten Weltkrieg noch zahlreiche T3 zur Deutschen Bundesbahn und zur Deutschen Reichsbahn, wo die letzten Lokomotiven erst Mitte der 1960er Jahre ausgemustert wurden.

4.1 Deutsche Reichsbahn

Nach 1945 übernahm die Deutsche Reichsbahn zahlreiche weitere T3 von Werk- und Privatbahnen als 89 953, 5901–5903, 6001–6016, 6018, 6101–6132, 6134–6159, 6161, 6163, 6164, 6204–6211, 6215, 6216, 6218, 6220, 6221, 6228–6232, 6235, 6306, 7566–7568, 7571–7573 und 7578. Darunter waren auch mehrere „echte“ preußische T3.

Die ehemalige 89 7535 der Gardelegen-Neuhaldensleben-Weferlinger Eisenbahn wurde 1949 in den Bestand der DR eingegliedert und erhielt dort die Nummer 89 6220. Diese Lokomotive wurde erst 1967 als eine der letzten T3 ausgemustert. Die letzte noch bis 1979 in aktivem Dienst stehende T3 war die Werklok der Zuckerfabrik Warburg.

Vier weitere Exemplare, welche von der Oderbruchbahn stammten, wurden von der DR 1960 umgebaut und mit Schlepptendern ausgestattet. Diese Loks erhielten die Nummern 89 6222–6225. Ein Exemplar erhielt zunächst einen zweiachsigen Tender, die drei anderen einen der Bauart 3 T 12. Dieser ersetzte später auch den zweiachsigen bei der Betriebsnummer 89 6222. Die Loks kamen zuletzt von 1950 an auf der Strecke Fürstenwalde–Beeskow zum Einsatz. Sie wurden 1968 ausgemustert.

4.2 Deutsche Bundesbahn

Bei der Bundesbahn verblieben etwa 70 T3, deren letzte, die 89 7538, 1963 ausgemustert wurde. Allerdings kam die T3 später nochmals kurzzeitig in den Bestand der DB. Es handelte sich hierbei um die Werklokomotiven 2 und 3 des Ausbesserungswerkes Schwerte, die 1968 als 089 002 und 089 003 in den offiziellen Fahrzeugbestand der DB eingereiht wurden. Hinter 089 003 versteckte sich die ehemalige 89 7531. Sie wurde am 21. Juni 1968 als endgültig letzte T3 der DB ausgemustert.

5 Erhaltene Exemplare

DR 89 6009 des Eisenbahnmuseums Dresden in Potsdam (1993)

Einige T 3 sind bis heute museal, z.T. auch betriebsfähig erhalten. Dies sind im Einzelnen:

6 Öffentliche Wahrnehmung

Die T3 prägte in der frühen Bundesbahnzeit die Metapher von der 'guten alten Dampflokzeit'. Dies wurde unterstrichen durch die Präsentation der Baureihe auf Eisenbahnausstellungen, durch Abbildung auf Briefmarken oder anderen Drucksorten sowie durch die Wahl als Firmenlogo. Weiters wurden die T3 schon sehr früh von der Modelleisenbahn-Industrie nachgebildet und auch sehr früh als Museumslokomotive 'entdeckt'. Eine ähnliche Rolle besitzt die österreichische Baureihe U.

7 Weiterführende Informationen

Vorbildinformationen aus der Deutschsprachigen Wikipedia adaptiert.