Vorbild:Deutsche Regionaleisenbahn GmbH

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Deutsche Regionaleisenbahn
DRE-Logo.jpg
Quelle: Deutschsprachige Wikipedia


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Die Deutsche Regionaleisenbahn GmbH (DRE, Sitz: Berlin) ist ein nichtbundeseigenes Eisenbahninfrastruktur- (EIU) und Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU), das nach der Streckenlänge das zweitgrößte Streckennetz nach der Deutschen Bundesbahn in Deutschland betreibt. Sie wurde 1993 vom Deutschen Bahnkunden-Verband e.V. (DBV) gegründet.

1 Detaillierte Vorbildinformationen


Information icon.svg Es stehen keine Detailinformationen für die Bahngesellschaft „Deutsche Regionaleisenbahn GmbH (DRE)“ zur Verfügung.


2 Ziele

Elbe-Elster-Express in Schlieben am 30. Juni 2006 mit 798 01
Elbe-Spreewald-Kurier am 1. Mai 2008 in Riesa mit Uerdinger Schienenbus VT98

Die DRE fühlt sich den satzungsgemäßen Zielen des DBVs insbesondere hinsichtlich der Erhaltung der Eisenbahninfrastruktur und der Verhinderung der Stilllegung von Eisenbahnstrecken verbunden. Dies geschieht entweder durch den Abschluss von Trassensicherungsverträgen mit dem bisherigen Eigentümer (vor allem DB Netz) oder durch Übernahme der Strecken mittels Pacht- oder Kaufvertrag. Zur Sicherung des Unternehmens wird bei Streckenübernahmen von anderen EIUs zunehmend deren wirtschaftliche Tragfähigkeit berücksichtigt.


3 Unternehmensstruktur

Die Deutsche Regionaleisenbahn wurde 1993 vom Verein PRO BAHN e.V. (Hauptverband Ostdeutscher Länder) (dem späteren DBV) zunächst als gemeinnütziges Sondervermögen gegründet und 1996 in eine GmbH überführt. Aufgrund des Beschlusses des DBVs vom 27. November 2004 wurde die DRE an die Mitarbeiter-Holding Drebeg-Beteiligungsgesellschaft GbR verkauft, da ansonsten die Gemeinnützigkeit des DBVs gefährdet gewesen wäre. Anfang 2009 hat der DBV mit der DRE eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen, die die bestehende Zusammenarbeit vertraglich absichert und die den DBV-Mitgliedsvereinen eine Meistbegünstigungsklausel einräumt.

Die DRE entstand zeitlich parallel zur Deutschen Bahn und benutzte zunächst den Kurznamen DR. Aus namensrechtlichen Gründen wurde dieser nach wenigen Monaten in DRE geändert. Die DRE hat als Tochterunternehmen das EVU DRE Bahnverkehr GmbH (Sitz: Strehla), die Bayerische Regionaleisenbahn GmbH (BRE, Sitz: Weidenberg) und indirekt (über die Holdinggesellschaft) das Fahrzeugunternehmen Landeseisenbahn Braunschweig gGmbH (Sitz: Braunschweig). Der Sperrminoritätsanteil an der Döllnitzbahn GmbH wurde 2007 veräußert. Die DRE Transport GmbH wurde am 13. Mai 2008 aus dem bis dahin bestehenden Infrastrukturinstandhaltungsbetrieb BahnInfrastrukturDienste GmbH (BID) (Sitz: Oschatz) umfirmiert. Anlässlich einer Umstrukturierung wurde diese Gesellschaft im Februar 2009 in DRE Bahnverkehr GmbH umbenannt.

Die DRE ist Mitglied im Tarifverband der Bundeseigenen und Nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Deutschland (TBNE) und im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).

Da die DRE in Sachsen eine Strecke betreibt, die an das benachbarte Ausland angrenzt, benötigt sie eine Sicherheitsgenehmigung (gemäß Paragraf 7c des Allgemeinen Eisenbahngesetzes), die den Nachweis eines Sicherheitsmanagementsystems erfordert. Diese Genehmigung wurde am 9. Juli 2009 vom Eisenbahn-Bundesamt (EBA) erteilt. Seitdem unterliegt die DRE nicht mehr der Landeseisenbahnaufsicht, sondern der Aufsicht des EBA.


4 Infrastruktur

4.1 Strecken

Schild am Anfang einer DRE-Strecke

Das Infrastrukturnetz der DRE hat eine Gesamtlänge von 859 Kilometer (Stand: 4. Februar 2009). Davon sind ca. 360 Kilometer betrieblich stillgelegt und dienen der Trassensicherung für eine mögliche Nutzung. Nachfolgend sind die im Besitz der DRE befindlichen und die von ihr gepachteten Strecken sortiert nach Bundesländern und Kursbuchstrecken aufgeführt:


4.1.1 Bayern


4.1.2 Brandenburg


4.1.3 Niedersachsen


4.1.4 Sachsen


4.1.5 Sachsen und Sachsen-Anhalt


4.1.6 Sachsen und Thüringen


4.1.7 Sachsen-Anhalt


4.1.8 Sachsen-Anhalt und Thüringen


4.1.9 Thüringen


4.1.10 Legende

KBS - Kursbuchstrecke; (Ö) - Öffentliche Strecke; (A) - Anschlussbahn; (S) - Stillgelegte Strecke (Trassensicherung);


4.2 Infrastrukturmaßnahmen

Um den Bahnverkehr auf ihrem Streckennetz nach einer längeren, verkehrslosen Zeit wieder aufzunehmen oder zu verbessern, hat die DRE unter anderem folgende bedeutenden Infrastrukturmaßnahmen initiiert:


4.3 Trassenpreissystem

Das ab 1. März 2008 gültige Trassenpreissystem sieht für die öffentlichen Strecken vier Preiskategorien vor, die nach dem Zuggewicht für alle relevanten Streckenabschnitte differenziert sind. Zusätzlich werden ein Dampfzuschlag von 20 Prozent und ein Zuschlag für Lademaßüberschreitung von 50 Prozent erhoben. Für die Nutzung der Gleisinfrastruktur im GVZ Berlin Ost (Freienbrink) gibt es ein eigenes Trassenpreissystem, das auch die Abstellung von Eisenbahnfahrzeugen und Umschlagleistungen regelt.


4.4 Betriebsleitung

Die meisten DRE-Strecken werden im Zugleitbetrieb überwacht, einem vereinfachten Betriebsverfahren, bei dem auf Signale an den Strecken weitgehend verzichtet werden kann. Um den Aufwand für lokale Zugleitstellen zu reduzieren, wurde am 10. Dezember 2006 die Zentrale Zugleitstelle Pretzsch (ZZL) eingerichtet, in der mehrere Fahrdienstleiter den Betrieb auf allen Strecken bundesweit regeln.

Zur Überwachung des sich vergrößernden Betriebes war es notwendig, am 1. Februar 2007 einen zweiten Oberbetriebsleiter einzusetzen. Die Oberbetriebsleitung Süd hat ihren Sitz in Hof (Saale) und ist für die Bundesländer Bayern und Thüringen zuständig. Die Oberbetriebsleitung Nord hat ihren Sitz in Oschatz; sie ist für die Strecken in Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt zuständig. Allerdings wurde die Oberbetriebsleitung Süd noch im gleichen Jahr wieder aufgelöst, da die Tochtergesellschaft Bayerische Regionaleisenbahn GmbH (BRE) (Sitz: Weidenberg) deren Aufgaben übernahm.


5 Eisenbahnverkehr

Die DRE betreibt nur in sehr geringem Umfang eigenständig Eisenbahnverkehr, da sie sich hauptsächlich als Eisenbahninfrastrukturunternehmen versteht.


5.1 Personenverkehr

DRE-Schienenbus in Lutherstadt Wittenberg

Ein Schienenpersonenverkehr wird auf der Niederlausitzer Eisenbahn (NLE) als Wochenendverkehr im Sommerhalbjahr betrieben. Dort wurde erstmals der eigene MAN-Schienenbus im Jahr 2000 zur Landesgartenschau von Lübben nach Luckau eingesetzt. Seit 2005 verkehrt der Uerdinger Schienenbus des kooperierenden DBV-Fördervereins Niederlausitzer Eisenbahn e.V. als Elbe-Elster-Express zwischen Schlieben und Falkenberg/Elster. Dabei handelt es sich um ein im Jahr 2006 mit EU-Mitteln gefördertes Bürgerbahn-Modell, bei dem das Zugpersonal ehrenamtlich aus der Region gestellt wird. Durch diese Förderung war es möglich, das Fahrzeug, schadhafte Gleise und den Lokschuppen instandzusetzen sowie vier überdachte Wartehäuschen mit Reisendeninformation neu zu errichten. 2007 erfolgte die erstmalige Anbindung von Mühlberg/Elbe nach 46 Jahren, die 2008 an Samstagen bis zum 5. Juli fortgesetzt wurde. Die vorzeitige Einstellung des Elbe-Elster-Express im Fahrplanjahr 2008 wurde mit der geringen Nachfrage und der fehlenden finanziellen Unterstützung durch die betroffenen Kommunen und Regionen begründet, so dass kein kostendeckender Betrieb möglich gewesen sei.

Mit dem Jahresfahrplan 2008 wurde am 1. Mai Riesa erstmalig an Sonn- und Feiertagen mit dem neuen Elbe-Spreewald-Kurier über die NLE mit dem Unterspreewald (zunächst bis Lübben und seit 1. Juni bis Groß Leuthen-Gröditsch) verbunden. Zwischen Riesa und Falkenberg/Elster gab es seit 2004 keinen Schienenpersonennahverkehr. Deswegen unterstützten diese beiden Städte zusammen mit Lübben das touristisch bedeutende Projekt. Allerdings konnte das ursprünglich zusätzlich geplante sonntägliche Zugpaar Riesa–Schlieben des Elbe-Elster-Express wegen zu hoher Kostenforderungen für Stellwerksbesetzungen der DB Netz AG nicht realisiert werden. Auch kam es gegen Ende der Fahrsaison zu vermehrten Ausfällen des DRE-Schienenbusses, sodass diese bereits am 3. Oktober vorzeitig beendet wurde.

Ein weiteres Projekt findet auf der Elbe-Heide-Bahn statt. Nach Abbestellung des Schienenpersonennahverkehrs Ende 2007 durch das Land Sachsen-Anhalt konnte die DRE zusammen mit dem Land, dem Busunternehmen Vetter und dem Landkreis Wittenberg eine Lösung finden, so dass zwischen Lutherstadt Wittenberg und Bad Schmiedeberg ein „bedarfsorientierter Verkehr“ (Montag bis Freitag) zunächst bis zum 22. August 2008 aufrechterhalten werden konnte. Nachdem dieser Probebetrieb zu steigenden Fahrgastzahlen führte, hat das Land Sachsen-Anhalt die Zusage gemacht, den Schienenverkehr mindestens bis Ende 2010 weiter zu finanzieren.

Da der eingesetzte DRE-Schienenbus bereits über 50 Jahre alt war, kam es immer wieder zu Fahrzeugausfällen, so dass entweder Fremdfahrzeuge angemietet werden mussten oder Schienenersatzverkehr erfolgte. Deshalb hat das Busunternehmen Vetter den Eisenbahnbetriebsleiter ausgetauscht und einen modernen, klimatisierten Regio-Shuttle von der Mitteldeutschen Regionalbahn angemietet, der sich seit 22. Dezember 2008 im Einsatz befindet.

Der seit 1. Mai 2008 geltende Beförderungstarif sieht für Personenfahrten in den Zügen der DRE Transport GmbH einen Kilometerpreis von 16 Cent je Kilometer (ermäßigt 12 Cent) vor. Der Tarif beinhaltet auch Tages-, Kleingruppen- und Fahrradtageskarten. Die Fahrkarten sind im Zug ohne Aufpreis erhältlich.


5.2 Güterverkehr

Die DRE hat im Schienengüterverkehr als EVU im Rahmen des Sanierungsprogramms MORA C am 1. Januar 2002 die Bedienung von sechs Gütertarifpunkten auf der ihr gehörenden Niederlausitzer Eisenbahn von der damaligen DB Cargo AG übernommen. Sie führte den Einzelwagenverkehr mit einem schleppfähigen MAN-Schienenbus bzw. einer in Lübben stationierten Rangierdiesellok bis ca. 2007 durch, als dieser Verkehr zum Erliegen kam. Seither wird der Betrieb nur noch im wirtschaftlicheren Ganzzugverkehr (überwiegend Holz) ausschließlich durch andere Privatbahnen betrieben.


6 Literatur

  • Von Bahnkunden – für Bahnkunden. Hrsg. v. d. Deutsche Regionaleisenbahn GmbH. Berlin 2006.

7 Weblinks


 Quelle: Vorbildinformationen aus der Deutschsprachigen Wikipedia adaptiert.