Vorbild:Deutsche Bundesbahn
Deutsche Bundesbahn | ||
---|---|---|
Quelle: Deutschsprachige Wikipedia |
Die Deutsche Bundesbahn war die Staatsbahn der Bundesrepublik Deutschland. Die Bundesbahn war ein nicht-rechtsfähiges Sondervermögen der Bundesrepublik, das aber in eigenem Namen klagen und verklagt werden konnte.
Zum 1. Januar 1994 ging sie zusammen mit der Deutschen Reichsbahn in der handelsrechtlich organisierten Kapitalgesellschaft Deutsche Bahn AG auf.
Inhaltsverzeichnis
1 Detaillierte Vorbildinformationen
1.1 Epoche III
1.1.1 Diesellokomotiven
- Baureihe V20
- Baureihe V160
- Baureihe V162
- Baureihe V163 (BR 215)
- Baureihe V164 (BR 218)
- Baureihe V169
- Baureihe V200.0
- Baureihe V200.1
- Baureihe V300
- Baureihe V320
1.1.2 Dieseltriebzüge
1.2 Epoche IV
1.2.1 Schlepptenderlokomotiven
1.2.2 Diesellokomotiven
- Baureihe 210
- Baureihe 215
- Baureihe 216 (V160)
- Baureihe 217 (V162)
- Baureihe 218
- Baureihe 219 (V169)
- Baureihe 220 (V200.0)
- Baureihe 221 (V200.1)
- Baureihe 230 (V300)
- Baureihe 230 (V320)
- Baureihe 753 (V162)
1.2.3 Dieseltriebzüge
- Baureihe 601 (VT11.5)
- Baureihe 602 (VT11.5 mit Gasturbine)
- Baureihe 614
1.2.4 Elektrolokomotiven
- Baureihe 194 (E94)
1.3 Epoche V
1.3.1 Diesellokomotiven
- Baureihe 216 (V160)
- Baureihe 215
- Baureihe 217 (V162)
- Baureihe 218
- Baureihe 753 (V169)
1.3.2 Dieseltriebzüge
2 Geschichte
Die Deutsche Bundesbahn entstand mit Wirkung vom 7. September 1949 als Nachfolgerin der Deutschen Reichsbahn (DRG) im Vereinigten Wirtschaftsgebiet. Am 1. Juli 1952 wurden ihr auch die Betriebsvereinigung der Südwestdeutschen Eisenbahnen (SWDE) der französischen Zone eingegliedert. Sie wurde damit zur einheitlichen Staatsbahn der Bundesrepublik Deutschland. 1957 wurden, nach dem Anschluss des Saarlandes, die Eisenbahnen des Saarlandes angeschlossen.
Im Zuge der Gründung von zwei deutschen Staaten im Jahre 1949 wurden 47 Bahnstrecken zwischen West und Ost stillgelegt. Aufgrund der staatlichen Verpflichtung, geflüchtete oder vertriebene Bahnmitarbeiter aus dem Osten einzustellen, beschäftigt die Bahn Ende 1949 rund 539.000 Menschen und somit fast ein Fünftel mehr als notwendig. Die auch Holzklasse genannte 3. Klasse wurde 1956 abgeschafft. Im Jahre 1960 wurde fast zeitgleich die 1.000. Elektrolokomotive und 1.000. Diesellokomotive in Betrieb genommen, wobei immer noch 7.250 Dampflokomotiven vorhanden waren.
Obwohl die Bahn in den drei westlichen Besatzungszonen bzw. der Bundesrepublik Deutschland bis weit in die sechziger Jahre hinein das wichtigste Verkehrsmittel ist, gelang es ihr nicht, schwarze Zahlen zu schreiben. Das Staatsunternehmen musste sich von Anfang an der beginnenden Massenmotorisierung stellen und andererseits die Kosten für den Wiederaufbau der nach dem Krieg zerstörten Bahnanlagen tragen. Die Folge dieses Wettbewerbsdruckes war die Stilllegung zahlreicher unrentabler Nebenstrecken vor allem in den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Im gleichen Zeitraum wurden so gut wie keine Streckenneubauten in Betrieb genommen.
Im Jahre 1977 erreichte das elektrifizierte Streckennetz eine Länge von 10.000 Kilometer. Im selben Jahr wurden die letzten Dampflokomotiven ausgemustert und vollständig durch Elektro- und Diesellokomotiven ersetzt. Im Güterverkehr wurde der Versand von Stückgütern vollständig eingestellt, nachdem der Wettbewerb gegen das Speditionsgewerbe nicht mehr durchzuhalten war. Im gleichen Zeitraum ging der Transport von Massengütern wie Kohle oder Eisenerz ebenfalls zurück. In Folge dieser Entwicklung wurden eine große Anzahl von Rangierbahnhöfen stillgelegt.
Aufgrund der wirtschaftlichen Schwerfälligkeit des bürokratisch gelenkten Staatskonzernes und der Konkurrenz durch andere Verkehrsmittel wuchs der Schuldenberg der Bahn von 10 Milliarden Mark 1963 auf 30 Milliarden Mark 1978. Im Jahre 1985 war die Deutsche Bundesbahn noch der drittgrößte Arbeitgeber in der Bundesrepublik und beschäftigte 322.383 Mitarbeiter.
2.1 Transportleistung
Kennzeichnend für die Deutsche Bundesbahn war ein auf Grund der Massenmotorisierung immer schärfer werdender Wettbewerb mit dem Straßenverkehr um die Anteile am Verkehrsmarkt. Um dem Kostendruck zu entgehen, legte die Staatsbahn als unrentabel eingeschätzte Nebenbahnen in großem Rahmen still.
Folgende Transportleistungen wurden registriert:
Transportleistung | 1960 | 1970 | 1980 | 1986 |
---|---|---|---|---|
Güterverkehr in Milliarden Tonnenkilometer | 56,2 | 72,6 | 65,3 | 61,1 |
Personenverkehr in Milliarden Personenkilometer | 38,4 | 37,5 | 41,4 | 41,4 |
Andererseits gab es auch Versuche, den Betrieb auf Nebenbahnen zu attraktivieren, um eine Stilllegung verhindern zu können. Ein Beispiel hierfür war die Einführung der Citybahn. Trotzdem mussten viele Regionen auf ihren Bahnanschluss verzichten.
Erst seit den 1990er Jahren bemühen sich einige der neu gegründeten Verkehrsverbünde um eine Reaktivierung von Bahnen in ländlichen Regionen. Ergänzende Neubauten wurden dagegen bis auf einige Fernverkehrs-/Hochgeschwindigkeits- und S-Bahn-Strecken in vergleichsweise geringem Umfang erstellt.
Eine der wenigen neugebauten Nebenbahnen waren die Biggetalbahn und die Alsternordbahn. Als Bewirtschafterin der Speise- und Schlafwagen sowie der Gastronomie wurde die Deutsche Schlafwagen- und Speisewagengesellschaft (DSG, später Deutsche Service-Gesellschaft der Bahn) gegründet.
2.2 Strukturwandel
Stattdessen wurde ein Strukturwandel bei den Traktionsarten durchgeführt, an dessen Ende die Dampflokomotiven nicht mehr benötigt und durch moderne Elektrolokomotiven sowie Diesellokomotiven ersetzt wurden (Einstellung der letzten Dampflokomotive im Dezember 1977) . Gleichzeitig wurden fast alle Hauptstrecken in der alten Bundesrepublik Deutschland elektrifiziert. Für den Fahrgast im Personenverkehr hatte der Strukturwandel die Einführung neuer Zuggattungen wie den InterCity und den TEE zur Folge. Das Konzept und die Entwicklung der Fahrzeuge für den ICE gehen ebenfalls auf Planungen der Deutschen Bundesbahn zurück.
Im Güterverkehr wurde der Versand von Stückgütern vollständig eingestellt, nachdem der Wettbewerb gegen das Speditionsgewerbe nicht mehr durchzuhalten war. In Folge dieser Entwicklung wurden eine große Anzahl von Rangierbahnhöfen stillgelegt. Im gleichen Zeitraum ging der Transport von Massengütern wie Kohle oder Eisenerz ebenfalls zurück.
1985 war die Deutsche Bundesbahn noch der drittgrößte Arbeitgeber in der Bundesrepublik und beschäftigte 322.383 Mitarbeiter, während sie Mitte der 1970er noch der größte Arbeitgeber vor der Deutschen Bundespost war.
Am 25. Oktober 1993 bezog die Deutsche Bundesbahn in Frankfurt am Main einen neu errichteten Gebäudekomplex mit 1.059 Büros. Er dient heute der Deutschen Bahn.
2.3 Bahnreform
Der in der sowjetischen Zone und West-Berlin verbleibende Anteil der alten Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft wurde in der DDR aus statusrechtlichen Gründen unverändert unter dem Namen Deutsche Reichsbahn übernommen.
Beide deutschen Staatsbahnen gingen bei der Bahnreform gemeinsam mit der West-Berliner Verwaltung des ehemaligen Reichsbahnvermögens am 1. Januar 1994 im Bundeseisenbahnvermögen auf. Der unternehmerische Teil zum Erbringen von Eisenbahnverkehrsleistungen und zum Betreiben der Eisenbahninfrastruktur wurde auf die dafür gegründete [[Vorbild:Deutsche Bahn AG|Deutsche Bahn AG] am 5. Januar 1994 ausgegliedert. Die hoheitlichen Aufgaben gingen am selben Tag auf das [1] über.
3 Weitere Betätigungsfelder
Für die Güterbeförderung, insbesondere die Zustellung von Gütern abseits ihrer Gleisanlagen, besaß die DB eigene LKW. Darüber hinaus fuhren zahlreiche Fuhrunternehmer ebenfalls im Stückbereich für das Unternehmen. Die DB galt in den 60er und 70er Jahren als einer der größten LKW-Halter in Deutschland. Neben konventionellen Lkw fanden sich im Fuhrpark auch verschiedene Sonderfahrzeuge.
Den ländlichen Raum, teilweise auch als Ersatz für für den Personenverkehr unwirtschaftliche Bahnstrecken, hat die DB oftmals durch Bahnbusse erschlossen und mit größeren Bahnhöfen verknüpft. Dieser Geschäftszweig war bereits zu Zeiten der [Vorbild:Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft|Deutschen Reichsbahn] entstanden.
Die DB betrieb Passagierdienste in Zusammenarbeit mit der ÖBB und den SSB auf dem Bodensee und ab 1951 zusammen mit den Dänische Staatsbahnen Fährlinien zwischen Großenbrode Kai und Gedser bzw. später auf der Vogelfluglinie. Es wurde auch ein Inselfährdienst zur Insel Wangerooge betrieben. Die DB besaß hierfür eigene Schiffe.
4 Organisation
4.1 Gliederung
Die Bundesbahn gliederte sich in vier Stufen:
- Zentralinstanz: Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn, Sitz war ab 1. Oktober 1953 Frankfurt am Main, zuvor Offenbach am Main
- Mittelinstanz
- Direktionen
- Zentrale Transportleitung (ZTL), Sitz Mainz (seit 1. Januar 1971, entstanden aus den beiden Oberbetriebsleitungen, dem Hauptwagenamt und der Zentralstelle für Betriebsstromversorgung)
- Bundesbahn-Zentralämter, Sitz Minden und München
- Bundesbahnsozialamt, Sitz Frankfurt am Main
- Verkaufsleitung] (ZVL), Sitz Mainz (bis 31. Dezember 1977 Frankfurt/Main, entstanden zum 1. Februar 1970 aus dem Tarifamt)
- Werbeamt, Sitz Nürnberg
- Film- und Bildstelle der Deutschen Bundesbahn, Sitz Nürnberg
- Zentralstelle für Werkstättendienst (ZW) , Sitz Mainz (ab 4. Juli 1973, davor Frankfurt/Main)
- Zentralstelle für Datenverarbeitung und Betriebswirtschaft, Sitz Frankfurt/Main (Dienststelle aus einer Abteilung der BD Frankfurt am 1. Februar 1970 entstanden)
- Zentrale Abrechnungsstelle für den Personen-, Gepäck- und Expreßgutverkehr (ZAV), Sitz Kassel, seit dem 1. Januar 1975 zur Bündelung der Aufgaben der Verkehrskontrollen I (Personenbinnenverkehr) in Kempten, Lübeck und Ludwigshafen/Rhein
- Zentrale Fahrgeldnachforderungsstelle
- Ämterinstanz (gegliedert in Betriebs-, Maschinen- und Neubauämter und Generalvertretungen), weitere Behörden der Ämterinstanz waren:
- Versuchanstalten
- Abnahmeämter
- Ausbesserungswerke
- Dienststellen des Außendienstes waren in Haupt- und Nebendienststellen sowie zusätzlich nach folgenden Fachgebieten gegliedert:
- Betriebstechnische Dienststelle
- Verkehrstechnische Dienststelle
- Bautechnische Dienststelle
- Maschinentechnische Dienststellen
Den Dienststellen des Außendienstes waren die Generalvertretungen gleichgestellt.
Der Bundesbahn war die Bahnpolizei angegliedert.
Zur Kommunikation wurde BASA verwendet.
4.2 Vorstand
Die Bundesbahn wurde von einem Vorstand geleitet, der aus fünf Personen bestand. Die Vorstandsmitglieder waren gleichberechtigt, der Vorsitzende des Vorstandes trug die Amtsbezeichnung "Erster Präsident der Deutschen Bundesbahn", die übrigen Vorstandsmitglieder die Amtsbezeichnung "Präsident der Deutschen Bundesbahn". Sie waren alle in die Besoldungsgruppe B 11 eingruppiert. Umgangssprachlich wurde der Erste Präsident auch "Bundesbahnpräsident" genannt.
Erste Präsidenten waren
Zeitraum | Name |
---|---|
07.09.1949 - 31.10.1949 | Generaldirektor Fritz Busch |
01.11.1949 - 12.05.1952 | Generaldirektor Walther Helberg |
13.05.1952 - 12.05.1957 | Edmund Frohne |
13.05.1957 - 12.05.1972 | Heinz Maria Oeftering |
13.05.1972 - 12.05.1982 | Wolfgang Vaerst |
13.05.1982 - 18.07.1990 | Reiner Gohlke |
01.01.1991 - 31.12.1993 | Heinz Dürr (anschließend Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG) |
5 Weblinks
- Bahndienstfernschreiben zur Gründung der Deutschen Bundesbahn vom 6. September 1949
- Die Deutsche Bundesbahn von 1949 bis 1970
- Die Deutsche Bundesbahn von 1968 bis 1990
Quelle: Text & Bilder aus der Deutschsprachige Wikipedia adaptiert