Vorbild:DR-Baureihe 01.5 Schlepptenderlokomotive

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Dieses Vorbildfahrzeug besitzt folgende Bezeichnung(en):
Disambig DarkRed.svg
DR :0 01.5, 01.05, 01.150




Vorbild:DR-Baureihe 01.5 Schlepptenderlokomotive
DR Baureihe 01.5
OeGEG 01.533.jpg
Quelle: Deutschsprachige Wikipedia
TECHNISCHE DATEN
NUMMERIERUNG 01 501–01 535
BAUJAHR(E) 1962–1965
AUSMUSTERUNG 1991
ACHSFORMEL 2’C1’ h2
GATTUNG S 36.20
SPURWEITE 1.435 mm
LÄNGE ÜBER PUFFER 24.350 mm
GESAMTRADSTAND 12.400 mm
RADSTAND MIT TENDER 20.320 mm
LEERMASSE 98,9 t
DIENSTMASSE 110,0 t
REIBUNGSMASSE 60,4 t
RADSATZFAHRMASSE 20,1 t
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT 130/50 km/h v/r
INDIZIERTE LEISTUNG 2.500 PSI (1839 kW)
KUPPELRADDURCHMESSER 2.000 mm
LAUFRADDURCHMESSER VORN 1.000 mm
LAUFRADDURCHMESSER HINTEN 1.250 mm
STEUERUNGSART Heusinger
ZYLINDERANZAHL 2
ZYLINDERDURCHMESSER 600 mm
KOLBENHUB 660 mm
KESSELÜBERDRUCK 16 bar
ANZAHL HEIZROHRE 125
HEIZROHRLÄNGE 5.500 mm
ROSTFLÄCHE 4,87 m²
STRAHLUNGSHEIZFLÄCHE 23,5 m²
ROHRHEIZFLÄCHE 301,0 m²
ÜBERHITZERFLÄCHE 97,5 m²
VERDAMPFUNGSHEIZFLÄCHE 224,5 m²
TENDER 2’2’ T34
WASSERVORRAT 34 m³
BRENNSTOFFVORRAT 10 t Kohle oder 13,5 m³ Schweröl
ZUGHEIZUNG Dampf
Dampflokomotive 01 519 der Eisenbahnfreunde Zollernbahn bei den Plandampffahrten in Schifferstadt am 2. Oktober 2005

Die Baureihe 01.5 sind durch Rekonstruktion aus der DRG-Baureihe 01 entstandenen Schnellzuglokomotiven der Deutschen Reichsbahn in der DDR.

1 Geschichte

Da die Lokomotiven der DRG-Baureihe 01 im schweren Reisezugverkehr noch unverzichtbar waren, die Maschinen, Rahmen und Kessel jedoch verschlissen waren, war eine Erneuerung notwendig. Ab dem Jahr 1962 rekonstruierte das RAW Meiningen deshalb 35 Maschinen dieser Baureihe. Wie bei den Umbauten der DB wurden dafür nur Lokomotiven mit verstärkter Bremse (ab 01 102) und 1000mm-Laufradsätzen verwendet.

Der Umbau umfasste nicht nur den Einbau eines neuen Kessels, vielmehr wurde die gesamte Lokomotive einer Erneuerung unterzogen. Markantestes äußeres Merkmal war die von der ČSD-Baureihe 477.0 abgeschaute durchgehende Domverkleidung, welche den Lokomotiven ein modernes, schnittiges Aussehen verlieh. Auch die großen Windleitbleche wurden durch kleinere ersetzt, die vorne oben abgeschrägt waren.

Der neue Kessel machte die so genannte Reko-01 zu einer der leistungsfähigsten deutschen Schnellzug-Dampflokomotiven der Nachkriegszeit. Neben einer Verbrennungskammer und der bekannten Mischvorwärmeranlage Bauart IfS war der 01.5-Kessel mit drei Vollhub-Kesselsicherheitsventilen (Bauart Ackermann, NW 60) ausgerüstet. Die Maschinen erhielten Trofimoff-Schieber und bis auf 01 501 und 01 520 auch neue Zylinder in Schweißkonstruktion. Daneben erhielten die Lokomotiven auch ein neues, geschweißtes Führerhaus in Einheitsausführung mit gepolsterten Sitzen, Seitenzugregler und andere Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für das Lokpersonal sowie eine Indusi. Diese war für den grenzüberschreitenden Verkehr nach Bebra bzw. Hamburg-Altona und den Verkehr auf der Strecke Dresden-Berlin erforderlich. Weil die Kuppelradsätze bei vielen Maschinen wegen Speichenbrüchen ersetzt werden mussten, wurden acht Exemplare mit Boxpok-Rädern aus Stahlguss, wie sie von Lokomotiven aus der Sowjetunion und den USA bekannt waren, versehen. Auf Grund von Fertigungsfehlern befriedigte ihr Lauf nicht und sie wurden später gegen Speichenräder ausgemusterter 01 ausgetauscht. Um die unschönen Radsätze optisch zu kaschieren, wurden die Boxpok-Lokomotiven und einige andere Fahrzeuge mit einer Umlaufschürze ausgerüstet.

Ab Betriebsnummer 01 519 erhielten alle Loks beim Umbau eine Ölhauptfeuerung, welche eine weitere Leistungssteigerung ermöglichte. Bis auf die sieben Loks des Bw Berlin Ostbahnhof wurden alle anderen Lokomotiven später mit Ölhauptfeuerung nachgerüstet. Im Tender konnten 13,5 t Schweröl mitgeführt werden. Im Zuge der Ölkrise Anfang der 80er Jahre wurden alle Loks der BR 01.5 mit Ölhauptfeuerung abgestellt. Jede der Loks sollte ursprünglich zwei Erhaltungsabschnitte (je 6 Jahre) in Betrieb bleiben, die sie alle überschritten haben. Nach ihrem Ausscheiden aus dem Betriebsdienst wurden einige Loks als Heizlokomotiven verwendet. 01 519 wurde 1990-91 von einer stationären Heizanlage wieder zu einer voll betriebsfähigen Lokomotive aufgearbeitet. Danach war sie als Traditionslokomotive' wieder im Bestand der DR, bis sie 1991 in die Schweiz verkauft wurde.


2 Unfälle

Die 01 516, damals schon mit der EDV-Nummer 01 1516-2, erlangte traurige Berühmtheit, als am 27. November 1977 ihr Kessel im Bahnhof Bitterfeld wegen Wassermangels zerknallte. Dies war der bisher letzte Kesselzerknall in Deutschland. Ein solches Unglück erschien eigentlich schon damals als unvorstellbar, da der technische Zustand von Kesseln zuverlässig überwacht wurde und man glaubte, darauf vertrauen zu können, dass das entsprechend ausgebildete Personal – auch im eigenen Interesse – die entsprechenden Sicherheitsvorschriften beachtete.

Durch eine Vergleichsfahrt mit erfahrenem Personal wurde im Frühjahr 1978 versucht, die Unfallursache zu ermitteln. Der nicht veröffentlichte Untersuchungsbericht der DR hat ergeben, dass sich der planmäßige Lokführer zum Zeitpunkt auf einer Umschulung zum E-Lok-Führer befand und durch einen sehr engagierten Lokführer ersetzt wurde. Da der Heizer mit seinem Stammlokführer ein eingespieltes Team bildete, war für ihn die Situation ungewohnt und führte mangels Kommunikation zum Wassermangel bei der Einfahrt in den Bahnhof Bitterfeld.

Auf den weiteren Einsatz von Dampflokomotiven in der DDR hatte der Unfall keine Auswirkungen.


3 Erhaltene Lokomotiven

Fünf Dampflokomotiven der Baureihe 01.5 blieben erhalten (Stand 03/2010):


4 Umbauten

Betriebsnummer nach Reko Betriebsnummer vor Reko Umbaujahr Betriebsnummer nach Reko Betriebsnummer vor Reko Umbaujahr
01 501 01 174 1962 01 519 01 186 1964
01 502 01 157 1962 01 520 01 162 1964
01 503 01 142 1962 01 521 01 144 1964
01 504 01 224 1962 01 522 01 184 1964
01 505 01 121 1962 01 523 01 191 1964
01 506 01 127 1962 01 524 01 129 1964
01 507 01 136 1962 01 525 01 219 1964
01 508 01 153 1963 01 526 01 163 1964
01 509 01 143 1963 01 527 01 225 1964
01 510 01 139 1963 01 528 01 119 1964
01 511 01 218 1963 01 529 01 205 1964
01 512 01 175 1963 01 530 01 221 1964
01 513 01 152 1963 01 531 01 158 1964
01 514 01 208 1963 01 532 01 135 1964
01 515 01 160 1963 01 533 01 116 1964
01 516 01 117 1963 01 534 01 203 1965
01 517 01 107 1963 01 535 01 156 1965
01 518 01 185 1963


5 Literatur

  • Manfred Weisbrod, Wolfgang PetznickBaureihe 01. transpress Verlag, Berlin, 1979.
  • Großes Lok-Portrait 01.5 – EK-Themen 19. EK-Verlag, Freiburg, 1995.
  • Volker Lucas, Heinz SchnabelDie Baureihe 01.5. Die legendäre Reko-01 der Deutschen Reichsbahn. EK-Verlag, Freiburg, 2002, ISBN 3-88255-113-5.
  • Dirk EndischBaureihe 01.5. 1.. Auflage. transpress, Stuttgart, 2001, ISBN 3-613-71167-2.
  • Manfred Weisbrod, Franz RittigReko-Lokomotiven – Eisenbahn-Journal Spezial. Verlagsgruppe Bahn, Fürstenfeldbruck, 2002, ISBN 3-89610-092-0.


 Quelle: Vorbildinformationen aus der Deutschsprachigen Wikipedia adaptiert.