Vorbild:DB-Baureihe VT95 Schienenbus

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Dieses Vorbildfahrzeug besitzt folgende Bezeichnung(en):
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DB :0 VT95, VT95.9, VB142, 795, 9950




Vorbild:DB-Baureihe VT95 Schienenbus

Uerdinger Schienenbus ist die umgangssprachliche Bezeichnung von Schienenbussen, die von der Waggonfabrik Uerdingen entwickelt wurden. Es handelt sich um dieselbetriebene, zweiachsige Triebwagen in Leichtbauweise mit unter dem Wagen im Fahrgestell eingebauten Dieselmotoren. Insbesondere die VT95 (spätere Baureihe 795) und VT98 (spätere Baureihe 798) der früheren Deutschen Bundesbahn sind mit diesem Begriff verbunden. Diese wurden im Personenzugdienst auf im Dampflokomotiv- oder Dieselzugbetrieb weniger rentablen Nebenstrecken eingesetzt. Von 1950 bis 1971 wurden einschließlich aller Lizenzbauten 1492 Triebfahrzeuge gebaut und, diese eingeschlossen, mit Bei- und Steuerwagen insgesamt 3.306 Wagen.

Die meisten dieser Fahrzeuge wurden von der Waggonfabrik Uerdingen selbst gefertigt. Aufgrund der hohen Stückzahlen wurden aber auch Fahrzeuge von anderen Waggonfabriken gebaut, obwohl diese eigene Schienenbustypen anbieten konnten, wie z.B. MAN den MAN-Schienenbus.

Die bei den Fahrgästen beliebten Triebwagen wurden wegen des lauten Fahrgeräusches gerne auch Rote Brummer genannt. In Norddeutschland wurde der Triebwagen auch oft als Ferkeltaxe bezeichnet (wobei man darunter eher einen DR-Schienenbus der Baureihe 772 versteht). Unter Eisenbahnfreunden heißt er auch „Retter der Nebenbahnen“.

1 Prototypen

Die Deutsche Bundesbahn stellte 1950 zwölf einmotorige Prototypen in insgesamt drei verschiedenen Ausführungen in Dienst; elf Fahrzeuge hatten einen Achsstand 4,50 m und eine Einstiegstür je Seite, die diagonal zum Führerstand rechts angeordnet war, der zwölfte hatte einen Achsstand von 6,0 m und zwei Einstiegstüren je Seite, so wie es dann bei den Serienfahrzeugen Standard wurde. Bremsvorgänge konnte der Triebfahrzeugführer mittels Fußbremse einleiten. Die Türen waren zweiflüglig. Die Prototypen hatten die Betriebsnummern VT95 901 bis 911 und 912; letzterer bekam aufgrund des längeren Achsstandes bald die Betriebsnummer VT95 9112. Zu den Triebwagen wurden passende Beiwagen in Dienst gestellt.

2 VT95 (BR 795, einmotorig)

Aus den gewonnenen Erfahrungen wurde der VT95.9 entwickelt, der ab 1952 von der Waggonfabrik Uerdingen in Zusammenarbeit mit MAN geliefert wurde. Gebaut wurden 557 einmotorige Motorwagen der Baureihe VT95.9 sowie 564 Beiwagen und 57 einachsige Schienenbusanhänger für den Gepäck- und Fahrradtransport.

Die Triebwagen VT95 9112 bis 9269 wurden mit zwei Oberlichtfenstern im Stirnbereich ausgeliefert. Alle weiteren Fahrzeuge wurden ohne diese Fenster geliefert, da diese zur Blendung des Triebfahrzeugführers bei hohem Sonnenstand führten. Später wurden die Oberlichter bei allen Triebwagen überstrichen. 1956 wurde das Dreilicht-Spitzensignal eingeführt. Die Triebwagen ohne Oberlichter erhielten einen integrierten dritten Scheinwerfer im Dachbereich, während bei den anderen ein Autoscheinwerfer als drittes Spitzensignal eingesetzt wurde. Ab dem VT95 9270 waren alle Triebwagen serienmäßig mit einer Magnetschienenbremse ausgerüstet.

Die Triebwagen erhielten Beiwagen VB142 mit einem Achsstand von 4,5m. Diese wurden von verschiedenen Herstellern geliefert. Die Firma Fuchs aus Heidelberg lieferte insgesamt 50 Einachsanhänger für Fahrräder und Gepäck. Sie erhielten die Bezeichnung VB141.

Die Einrichtung ist sehr einfach und ähnelt einem Autobus (daher der Name Schienenbus): ein Großraumwagen, in dem auch der Triebfahrzeugführer sitzt; je nach Fahrtrichtung umklappbare Sitze, einfache Beleuchtung mit Glühlampen ohne weiteren Leuchtenkörper. Die Bremsen der Serienfahrzeuge wurden durch ein Führerbremsventil bedient.

Die Fahrzeuge verfügen über einen Büssing-Motor und ein Sechs-Gang-Getriebe. Sie haben Mittelpufferkupplungen und Stoßfederbügel statt Puffer.

15 Schienenbusse VT95 mit 15 Beiwagen VB142 wurden 1956 auch an die Eisenbahnen des Saarlandes geliefert. Sie trugen das DB-rote Farbkleid mit der Aufschrift SAAR. Mit der Eingliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik wurden diese Fahrzeuge von der Bundesbahn übernommen.

1968 erhielten die Fahrzeuge die neue Baureihennummer 795, die Beiwagen 995.

Entgegen der üblichen Betriebspraxis durfte der VT95 auch mit zwei VB142 eingesetzt werden.

3 Bilder

Baureihe VT 95.9
Baureihe VT 95.9  
Der restaurierte Sambawagen auf dem Parkplatz der Firma Knipex
Der restaurierte Sambawagen auf dem Parkplatz der Firma Knipex  

4 Weiterführende Informationen

Vorbildinformationen aus der Deutschsprachigen Wikipedia adaptiert.