Vorbild:DB-Baureihe V200.0 Diesellokomotive

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Vorbild:DB III V200.0 Diesellokomotive

Die Baureihe V200.0 (ab 1968 Baureihe 220, später bei der SBB: Am4/4) war eine der ersten Diesel-Streckenlokomotiven der Deutschen Bundesbahn (DB). Ihre markante Optik entspricht dem typischen Industriedesign der 1950er Jahre.


1 Geschichte

V200 033 im Rangierbahnhof von Fürth (Bayern) Hbf
Vorserien-Museumslok V200 002 im Stuttgarter Hauptbahnhof (September 2004)

Die fünf Vorserien-Lokomotiven der Baureihe V200 wurden 1953/1954 von Vorlage:Krauss-Maffei gebaut. Die Serienausführung (Baureihe V200.0, ab 1968 Baureihe 220) folgte ab 1956, wobei 20 Maschinen von MaK und 61 von Krauss-Maffei gebaut wurden. Optisch unterscheiden sie sich von der Vorserie durch andere (ovale) Lampen und zusätzliche Lufteinlassgitter über den Lampen.

Die V 200 beförderte hochwertige Schnellzüge auf allen wichtigen Hauptstrecken. Durch die fortschreitende Elektrifizierung wurden die Maschinen jedoch aus diesen Diensten verdrängt und wurden vermehrt vor Nahverkehrszügen sowie Güterzügen eingesetzt.

Im Betrieb wurden die V200.0 häufig überfordert, so dass es zu Schäden kam. Die Deutsche Bundesbahn stellte daher ab 1962 die stärkere Baureihe V200.1 (später Baureihe 221) in Dienst.

Ab 1977 wurden die Maschinen in norddeutschen Bahnbetriebswerken zusammengezogen. Mit der Zeit machte sich der erhöhte Wartungsaufwand durch die zwei Motoren im Vergleich zu einmotorigen Lokomotiven bemerkbar, außerdem stellte sich die Dampfheizung gegenüber elektrischer Zugheizung als nachteilig heraus. So wurden die Loks nach und nach ausgemustert, die V200 013 wurde als letzte 1984 außer Dienst gestellt. Keine V200 stand 30 Jahre im Dienst. Nur drei Loks dieser Baureihe, nämlich 220 012, 220 023 und 220 060, wurden in das ab 1974 gültige Farbschema ozeanblau-beige umlackiert.


1.1 Verkäufe ins Ausland

FSF 220 045-9 verkauft und umlackiert 1984 im AW Nürnberg

In den 1980er Jahren wurden sieben V200 an die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) verkauft (SBB Am 4/4 18461-18467). Sie wurden mehreren Depots zugeteilt und vor Bau- und Güterzügen] eingesetzt. Sie waren aber mehr in der Reparatur als im Einsatz und wurden von ungehaltenen Eisenbahnern als aufgemöbelter Schrott bezeichnet, wie man in der Eisenbahn-Fachliteratur lesen konnte. Die Am4/4 wurden Ende 1997 ausrangiert und an private Eigentümer in Deutschland verkauft.

Weitere Lokomotiven wurden nach Albanien im Anschluss der Ausmusterung durch die DB an die Hekurudha Shqiptarë verkauft, wo sie im Bahnhof von Pogradec stationiert aber nie eingesetzt und während der Unruhen 1999 von Aufständischen zerstört wurden. Einzelne Lokomotiven gingen nach Griechenland zur OSE sowie nach Italien an die „Ferrovia Suzzara Ferrara“, kurz FSF. Die Loks der FSF wurden erst vor wenigen Jahren generalüberholt und mit modernen Motoren und Anlagen ausgestattet. Für das zwischenzeitlich in FER „Ferrovie Emilia Romagna“ umbenannte EVU führen sie – auch in Doppeltraktion – Güterzüge in der Umgebung von Ferrara.


1.2 Verbleib

Heute sind noch einige V200 erhalten. Das Verkehrsmuseum Nürnberg besitzt die V200 007, die durch das BSW Lübeck unterhalten wird. Im Deutschen Technikmuseum Berlin befindet sich die V200 018. Die ursprünglich ebenfalls erhalten gebliebene Vorserienlok V200 002 der BSW Nürnberg wurde beim großen Lokschuppenbrand des Verkehrsmuseums Nürnberg am 17. Oktober 2005 zerstört, die Fränkische Museumseisenbahn ist jedoch im Besitz der V200 001, die jedoch öffentlich nicht zugänglich in einem Nürnberger Lokschuppen abgestellt ist. Im Technik-Museum Speyer befindet sich die 220 058-2, im Eisenbahn & Technik Museum Rügen die V200 009.

Betriebsfähig ist in Deutschland zur Zeit V200 017 der Westfälische Lokomotiv-Fabrik Hattingen Karl Reuschling (WLH) eingesetzt durch die Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr mit neuen Motoren und Elektroheizung, V200 033 der Museumseisenbahn Hamm und V200 053 der Brohltalbahn. Darüber hinaus ist der Führerstand der V200 027 beim Modelleisenbahnclub 01 – Münchberger Eisenbahnfreunde e.V. erhalten geblieben und dient nun, nach technischen Umbauten, als Steuereinheit für die Vereinsanlage.

Die wieder als V200 bezeichnete Museumslok V200 009 im AW Nürnberg
Die wieder als V200 bezeichnete Museumslok V200 009 im AW Nürnberg  
DB 220 060 in ozeanblau/beiger Lackierung 1984 im AW Bremen
DB 220 060 in ozeanblau/beiger Lackierung 1984 im AW Bremen  
V 200 im Technik Museum Speyer mit ungewöhnlicher hellgrau-rot-Lackierung
V 200 im Technik Museum Speyer mit ungewöhnlicher hellgrau-rot-Lackierung  
V 200 der Brohltalbahn in Unkel
V 200 der Brohltalbahn in Unkel  
V 200 033 bei der Einfahrt in HBF Heidelberg
V 200 033 bei der Einfahrt in HBF Heidelberg  
V 200 017 der WLH im alten Bahnhof Essen-Kupferdreh
V 200 017 der WLH im alten Bahnhof Essen-Kupferdreh  

Die zehn in Italien bei der FER eingesetzten V200 sind nach wie vor im Dienst vor Güterzügen. Die meisten Lokomotiven wurden in den letzten Jahren in Kroatien überholt.


2 Technik

Die V200 hatte zwei schnell laufende V12-Dieselmotoren mit hydraulischer Leistungsübertragung. Jeder Motor trieb dabei über einen Drehmomentwandler eines der beiden Drehgestelle an; beide Antriebsgruppen waren unabhängig voneinander.

Die Höchstgeschwindigkeit betrug 140 km/h.

Varianten:

  • 5 Vorserienlokomotiven (V200, 220), 1.471 kW (2.000 PS)
  • 81 Diesellokomotiven (V200.0, 220), 1.618 kW (2.200 PS)

3 Neubelegung der Baureihe 220

Nachdem bis zur Wiedervereinigung bereits alle Lokomotiven der DB-Baureihe 220 ausgemustert waren, zeichnete die Deutsche Reichsbahn der DDR 1992 noch über 200 Fahrzeuge ihrer DR-Baureihe 120, die ebenso ab 1967 als V200 in der DDR in Dienst gestellt wurden, in Baureihe 220 um. Bis zu ihrer endgültigen Abstellung 1995 trugen diese Loks auch nach der Verschmelzung zur Deutschen Bahn die Baureihenbezeichnung 220 in zweiter Belegung.


4 Literatur

  • Matthias Maier Die Baureihe V 00 - Die erste Großdiesellokomotive der Deutschen Bundesbahn, Eisenbahn-Kurier 2005 (EK-Verlag; Freiburg) ISBN 3-88255-208-5
  • Gerhard Greß: Die V200 der DB - Bilddokumente aus fünf Jahrzehnten Betriebseinsatz. EK-Verlag, Freiburg 2007, ISBN 978-3-88255-366-6
  • Arno Bretschneider, Die Baureihe V200.0, Eisenbahn-Kurier Verlag Freiburg, ISBN 3-88255-220-4


 Quelle: Vorbildinformationen aus der Deutschsprachigen Wikipedia adaptiert.