Vorbild:DB-Baureihe 215 Diesellokomotive

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Vorbild:DB IV BR 215 Diesellokomotive
DB-Baureihe 215
Br215.jpg
Quelle: Deutschsprachige Wikipedia
TECHNISCHE DATEN
NUMMERIERUNG 215 001–150
215 901–914
ANZAHL 150
HERSTELLER Krupp, Henschel, Krauss-Maffei, MaK
BAUJAHR(E) 1968ff
AUSMUSTERUNG 2008
ACHSFORMEL B'B'
SPURWEITE 1.435 mm
LÄNGE ÜBER PUFFER 16.400 mm
DREHZAPFENABSTAND 8.600 mm
DREHGESTELLACHSSTAND 2.800 mm
GESAMTRADSTAND 11.400 mm
DIENSTMASSE 79 t
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT 130 km/h (215 001–004)
140 km/h (Serie)
INSTALLIERTE LEISTUNG 1.397 kW* und 1.840 kW
ANFAHRZUGKRAFT 235,2
Treibraddurchmesser: 1.000 mm
MOTORENTYP MTU 12V 956 TB; MTU 16V 652 TB*
MOTORBAUART V12-Zylinder-Diesel oder V16-Zylinder-Diesel
NENNDREHZAHL 1500 U/min
LEISTUNGSÜBERTRAGUNG hydraulisch
TANKINHALT 3.050 l (Kraftstoff)
2.850 l (Wasser)
0690 l (Heizöl)
0320 kg (Sand)
ANMERKUNG * 215 011–070; 091–150

Die Baureihe 215 war eine Diesellokomotiven-Type der Deutschen Bundesbahn und später der Deutschen Bahn für den leichten Reise- und Güterzugdienst auf Nebenstrecken, die aber auch auf Hauptbahnen verkehren konnte.

Durch die Übernahme von Loks durch DB Cargo entstand die Baureihe 225.

1 Geschichte

Die Lokomotiven der Baureihe 215 wurde kurzfristig als Variante der V160-Familie beschafft und dabei im Gegensatz zu anderen Baumustern der V160-Familie mit Heizdampferzeugern ausgerüstet. Geplant war sie im alten Baureihenschema als V163. Diese Loks sollten später in die Baureihe 218 umgebaut werden können. Dazu erhielt sie bereits den um 400 Millimeter verlängerten Lokkasten anderer bis dahin nur als Prototyp vorhandener Baureihen. Der Hauptgrund für den Bau der Baureihe 215 lag darin, dass die Reihe 218 noch nicht Serienreife erreicht hatte, die Bundesbahn aber die restlichen noch vorhandenen Dampflokomotiven ersetzen wollte. 1968 bis 1970 wurden insgesamt 150 Lokomotiven gebaut.

Mitte der 1980er erhielten die Maschinen mit V12-Motor Abgashutzen zur Abgasreinigung auf dem Dach. Auch eine Türschließeinrichtungsanlage und Bremsgestängesteller zum automatischen Nachstellen des Bremskolbenhubes wurden nachgerüstet.

Ab dem Jahr 2000 wurden die Lokomotiven verstärkt ausgemustert. Von 2001 bis 2003 wurden 68 Lokomotiven umgebaut, sie erhielten die neue Baureihenbezeichnung 225.


2 Technik

Die Lok hat einen dieselhydraulischen Antriebsstrang, der auf beiden zweiachsigen Drehgestellen jeweils beide und somit alle Achsen antreibt. Die zehn Vorserienmaschinen wurden 1968 und 1969 von Krupp mit Dieselmotoren V6V 23/23TL von MAN ausgeliefert. Die Maschinen 215 011 bis 215 070 und 215 091 bis 150 wurden dann mit dem schwächeren, aber zuverlässigeren MTU MB 16 V 652 TB aus der Baureihe 216 ausgerüstet, während die 215 071 bis 215 090 wiederum den stärkeren Motor erhielt, der inzwischen als MTU MA 12 V 956 TB bezeichnet wurde. Später wurden 215 091 bis 093 noch mit dem 12 V-Motor nachgerüstet.

Die für den Reisezugdienst eingebaute Dampfheizeinrichtung Vapor-Heating OK4616 konnte zusätzlich die Maschinenanlage vorwärmen und warmhalten. Der beabsichtigte Umbau der Maschinen in die als Serienlösung gewählte Baureihe 218 unterblieb wegen der hohen Kosten. Einzige Ausnahme bildet hier 215 112, die nach einem Unfall als 218 399 wiederaufgebaut wurde. Von Anfang an ein elektrisches Heizaggregat hatten die Loks 215 030 bis 032. Diese wurden nicht in die Reihe 218 überführt.


3 Einsätze

215 017 in ozeanblau/beige

Die Reihe 215 kam vor allen Zuggattungen zum Einsatz. Schwerpunkt waren die Eifelbahn, der Niederrhein und Baden-Württemberg bis herunter zum Bodenseeraum. Starleistung in den 1980er Jahren war der D 216/217 „Austria-Express“ (Klagenfurt– (Graz–Krefeld –) Amsterdam) zwischen Krefeld Hbf und Arnhem/Holland, der mit den elektrisch heizenden Loks dieser Baureihe (030 bis 032) bespannt wurde.

Die letzten planmäßigen Leistungen der Baureihe 215 wurden bis April 2003 bei DB Regio Hessen gefahren. Außerplanmäßig wurden sie danach nur noch bei der DB Regio Regionalbahn Rheinland eingesetzt, wurden dort dann aber im Juni des gleichen Jahres an die DB AutoZug GmbH verkauft.

Durch den Verkauf von Lokomotiven von DB Regio an die damalige DB Cargo wurde die Baureihe 225 geschaffen. Anfangs wurde bei Ihnen die Dampfheizung ausgebaut und durch eine Vorwärm- und Warmhaltegerät ersetzt. Später wurden die Loks einfach nur umgezeichnet ohne einen Umbau. Jedoch werden seit einiger Zeit wieder verstärkt Lokomotiven umgebaut, häufig im Zusammenhang mit der Hauptuntersuchung.


4 Besonderheiten

Im Laufe ihrer Geschichte erhielten einige Loks auch zeitweise besondere Ausstattungen, so erhielten beispielsweise die Loks mit den Ordnungsnummern 023 bis 029 für den Einsatz bei der SNCB eine belgische Indusi. Die Loks 030 bis 032 wurden versuchsweise mit einer elektrischen Heizung ausgerüstet (die Dampfheizung wurde dabei entfernt), die von einem Heizdiesel vom Typ 8V 331 TC 10 angetrieben wurde. Dieser Motor hat eine Leistung von 520 kW bei 2.100 U/min. Die Übertragung erfolgt über einen Generator, daher kann, anders als bei der Baureihe 217, diese Leistung nicht über das Strömungsgetriebe zum Antrieb mitverwendet werden.


5 Umbau-Variante 215.9

Datei:Lokzug 215.9 Hamburg 9136.jpg
215 901 überführte 215 902, 908, 912 und 913 von Westerland – hier bei der Einfahrt in den Hamburger Hauptbahnhof – zur Abstellung nach Chemnitz.

Im Sommer 2003 kaufte DB Autozug insgesamt 18 Loks von DB Regio, ließ 14 Stück analog zur Baureihe 225 umbauen und bezeichnete sie als Baureihe 215.9. Die übrigen vier Lokomotiven dienten als Ersatzteilspender. Auf die ursprünglich vorgesehene Umzeichnung in die Baureihe 225.9 wurde verzichtet, weil die Baureihe 215 bereits aus dem Fahrzeugbestand ausgeschieden und die Nummer zur Neubelegung frei war.

Der für die Dampfheizung benötigte Heizkessel und der Speisewasserbehälter wurden ausgebaut. Stattdessen wurden ein Vorwärmgerät und ein Ballastgewicht eingebaut. Die Motoren blieben in den Fahrzeugen. Der Tank wurde umgebaut und erhielt ein Fassungsvermögen von 2.700 Litern Dieselkraftstoff und 650 Litern Heizöl. Die Lokomotiven wurden für den digitalen Zugbahnfunk GSM-R ausgerüstet und erhielten neue Drehgestelle mit automatischen Bremsgestängestellern.

Das Einsatzgebiet der Baureihe 215.9 waren die als SyltShuttle bezeichneten Autozüge zwischen Niebüll und Westerland. Der Einsatz dieser Baureihe endete 2008. Im März 2008 wurden die Lokomotiven von der Ausbesserung zurückgestellt und im September endgültig abgestellt. Die letzte betriebsfähige Lokomotive, 215 901, absolvierte ihre letzte Fahrt am 11. und 12. September 2008. Sie zog einen aus vier weiteren Loks der Baureihe 215.9 bestehenden Lokzug von Westerland nach Chemnitz. Die Lokomotiven werden auf dem Gelände des dortigen DB-Werkes bis zur Verwertung abgestellt.


6 Vorbild-Weblinks


 Quelle: Vorbildinformationen aus der Deutschsprachigen Wikipedia adaptiert.