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Vorbild:Căile Ferate Române
Căile Ferate Române | ||
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Quelle: Deutschsprachige Wikipedia | ||
DETAILS | ||
EPOCHE | I-… | |
BAHNGESELLSCHAFT | CFR | |
Căile Ferate Române | ||
ZEITRAUM | 1880-… |
Die Căile Ferate Române (CFR) ist die staatliche Eisenbahngesellschaft Rumäniens.
Inhaltsverzeichnis
1 Detaillierte Vorbildinformationen
- → Vorbildinformationen nicht speziell für diese Bahngesellschaft: Allgemeine Vorbildinformationen
2 Geschichte
2.1 Die Anfänge
Die erste Eisenbahnlinie auf heutigem rumänischem Territorium wurde 1854 im damals österreichischen Banat zwischen Oraviţa (dt. Orawitz, ung. Oravicabánya) und dem Donauhafen in Baziaş] (Basiasch, Nerasolymos) – ursprünglich für den Güterverkehr, ab 1855 auch für den Personenverkehr – eröffnet. Eigentliches Motiv für diesen Bau war der Kohleabbau in der Gegend von Steierdorf (rum. Anina, Steierdorf-Anina, ung. Stájerlakanina). Die erste Eisenbahnlinie auf dem Staatsgebiet des alten Königreiches Rumänien wurde ab 1864 von einem Unternehmen unter der Führung des Engländers John Trevor-Barkley gebaut. Am 26. August 1869 wurde sie eröffnet und verband die Hauptstadt Bukarest mit der südlichen Grenzstadt Giurgiu an der Donau. Im Jahr 1866 vergab das Parlament eine weitere Konzession an ein privates Konsortium unter der Führung des Deutschen Bethel Henry Strousberg, der gute Kontakte zum Hohenzollern-Fürst Karl I. hatte. Dieses begann mit dem Bau zweier Strecken, die von Bukarest zum einen über Piteşti in den Südwesten des Landes und zum anderen in den Osten und Nordosten bis Buzău, Brăila, an den Donauhafen Galaţi und weiter bis Roman im Nordosten führten. Im Jahre 1868 wurde zu diesem Zweck in Bukarest der große Nordbahnhof errichtet. Der erste Teil dieser Strecke, von Piteşti bis Roman konnte schließlich am 13. September 1872 in Betrieb gehen. Der Bau des westlichen Teils verzogerte sich jedoch durch den Gründerkrach. Schließlich konnte er trotzdem weiter gebaut und bis nach Vârciorova an der Grenze zu Österreich-Ungarn verlängert werden. Diese Strecke wurde am 9. Mai 1878 in Betrieb genommen. Durch diesen Anschluss an das ungarische Schienennetz konnte 1883 der erste Orient-Express von Paris über Wien, Budapest und Bukarest bis nach Giurgiu geführt werden.
In derselben Zeitperiode wurde im Nordosten des heutigen Staatsgebietes eine weitere Eisenbahlinie gebaut. Im Jahr 1867 erhielt die österreichische Lemberg-Czernowitzer Eisenbahn um das Konsortium von Victor Ofenheim eine Konzession, um die seit 1864 bestehende Linie in Galizien bis nach Suceava in der damals österreichischen Bukowina zu verlängern. 1868 erhielt diese Gesellschaft vom rumänischen Parlament die Erlaubnis, die Linie bis nach Jassy in der Moldau zu weiterzubauen. Diese Gesellschaft nannte sich nun K. k. priv. Lemberg-Czernowitz-Jassy-Eisenbahngesellschaft und war in eine österreichische und einen rumänische Linie unterteilt. 1871 konnte die volle Strecke bis Jassy eröffnet werden. Durch Börsenspekulation und Mißwirtschaft kam es jedoch zu Baumängeln, die schließlich zu mehreren schweren Zugunglücken führten, so dass der österreichische Teil am 7. Oktober 1872 unter staatliche Zwangsverwaltung gestellt wurde.
Der 1873 von der Wiener Börse ausgehende Gründerkrach brachte schließlich die gesamte private Eisenbahnwirtschaft in Südosteuropa in ärgste finanzielle Schwierigkeiten. Erst im Jahr 1879 konnten die beiden Anschlußstücke zum ungarischen Schienennetz in Betrieb genommen werden, im Südwesten zur privaten Österreichisch-ungarischen Staatseisenbahngesellschaft bei Orşova und Richtung Siebenbürgen über den Predeal-Pass zur Ungarischen Ostbahn. Durch einen Parlamentsbeschluss wurde schließlich 1880 die ursprünglich Strousberg'sche Privatbahn von Vârciorova nach Roman verstaatlicht und zu diesem Zweck die Căile Ferate Române (CFR) gegründet. Nach weiteren Skandalen und Unglücken am rumänischen Teil der Lemberg-Czernowitz-Jassy-Eisenbahn wurde auch diese im Jahr 1888 verstaatlicht und der CFR unterstellt. Nach Territorialgewinnen Rumäniens in der Dobrudscha waren im Jahr 1889 Eisenbahnlinien in einer Gesamtlänge von 1377 km im gesamten rumänischen Königreich unter staatlicher CFR-Administration.
2.2 CFR in Großrumänien
Nach dem Zusammenbruch des Habsburgerreiches und den beträchtlichen Gebietsgewinnen Rumäniens (Teile des Banats, Siebenbürgen, die Bukowina, Bessarabien usw.) erweiterte sich naturgemäß auch das Eisenbahnnetz in bedeutender Weise. In der Zwischenkriegszeit setzte eine erste Modernisierungsperiode ein. So wurden zum Beispiel erste Diesellokomotiven eingesetzt. Außerdem musste in Bessarabien die Spurweite der Eisenbahnlinien von der Breitspur (typisch für Russland, zu dem es vor 1918 gehört hat) auf die Normalspur (typisch für Rumänien) umgestellt werden.
2.3 Sozialismus
Nach dem Zweiten Weltkrieg (in den 50er- und 60er-Jahren) begann man mit der Elektrifizierung der Hauptlinien, allen voran die Linie von Bukarest nach Braşov (Kronstadt). In den 70er-Jahren verschwanden die meisten Dampflokomotiven aus dem alltäglichen Gebrauch.
2.4 Nach der „Wende“
Während der 90er Jahre durchlebten die CFR den allgemeinen Transformationsschwierigkeiten des Landes nach der Wende von 1989 entsprechend eine schwierige Zeit, die auch mit einem nachhaltigen Imageverlust verbunden war. Nachdem grobe Einschnitte in die Verwaltungsstrukturen durchgeführt wurden, konnten die CFR langsam den ökonomischen Tiefpunkt der 90er Jahre überwinden.
2.5 CFR heute
Trotz der Einstellung mancher Lokalbahnen während der 90er Jahre verfügt Rumänien heute über eines der größten Eisenbahnnetze Europas. Auf doppelspurigen Strecken besteht Rechtsbetrieb und auf elektrifizierten Strecken wird mit Wechselstrom 25 kV/50 Hz gefahren.
Anfang 2003 wurde die aufsehenerregende Anschaffung des modernen Renommierzuges der CFR getätigt. Die Siemens Desiro-Züge (CFR-Baureihe 96) werden „Săgeata Albastră“ („Blauer Pfeil“) genannt und bevorzugt auf langen Strecken eingesetzt, obwohl sie eigentlich für den Nahverkehr vorgesehen sind.
3 Bilder
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4 Weiterführende Informationen
- → Artikel in der Deutschsprachigen Wikipedia: Căile Ferate Române
Vorbildinformationen aus der Deutschsprachigen Wikipedia adaptiert.